YouTube verbannt Gewaltvideos

publiziert: Montag, 15. Sep 2008 / 16:27 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Sep 2008 / 17:33 Uhr

London/Berlin - YouTube wird auf seinen Seiten in den USA und Grossbritannien zukünftig strenger gegen Gewaltvideos vorgehen. Dies gab das zu Google gehörende Unternehmen heute, Montag, bekannt.

Der Konkurrent MyVideo setzt auf Vernunft der Community.
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Damit reagiert man auf verschärfte Gesetze beider Regierungen. Wörtlich heisst es vom Videoportal nun, dass «direkt zur Gewalt anstiftende Beiträge zukünftig verboten sind». Auch beim deutschen Äquivalent MyVideo ist man sich der Problematik von Gewaltvideos bewusst.

«Als sehr gutes Mittel gegen derartige Videos hat sich unser Melde-Verfahren bewährt, das über einen prominent platzierten Button unter jedem Video eingeleitet werden kann», erläutert eine Sprecherin. User können über diesen auffällige Beiträge an MyVideo melden.

«Wir prüfen diese dann im sogenannten Notice-and-take-down-Verfahren und entscheiden anschliessend, ob sie von der Seite genommen werden», so MyVideo weiter.

Arge Kritik an YouTube

YouTube war im Juli in Grossbritannien in arge Kritik gekommen, nachdem das Culture, Media and Sport Committee ihm schwere Versäumnisse beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden Beiträgen nachwies. «Das, was wir dort finden, ist die dunkle Seite des Internets», erklärte Committee Chairmann John Whittingdale gegenüber dem «Guardian».

Er kritisierte, dass der Internetriese auch nach mehrmaligen Hinweisen von Usern einen gewaltverherrlichenden Beitrag nicht aus dem Netz genommen habe. Dabei handle es sich um einen Film, der eine Bande beim Raubzug durch eine Stadt zeige. «Insgesamt wurde dieser Film mehr als 600 mal angeschaut», so Whittingdale.

Verbote in den Geschäftsbedingungen

Um derartige Beiträge möglichst gleich von der Website fern zu halten, erklärt MyVideo bereits in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass das Hochladen und die Veröffentlichung von rechtswidrigen und gewaltverherrlichenden Inhalten verboten ist. Gleichzeitig distanziert man sich aber von den eingestellten Inhalten.

So heisst es unter 5.2 der MyVideo AGBs: «MYVIDEO kontrolliert Inhalte, die Sie oder andere Nutzer über unsere Dienste speichern, veröffentlichen und/oder übermitteln, grundsätzlich nicht und übernimmt deshalb keine Gewähr für die Richtigkeit, Angemessenheit und Qualität solcher Inhalte.»

In den YouTube-Richtlinien wird sich zukünftig folgende Passage finden: «Gewalt veranschaulichende oder gewaltfördernde Beiträge sind nicht erlaubt. Falls dein Video jemanden zeigt, der verletzt, attackiert oder erniedrigt wird, dann lade es nicht hoch.»

Technische Lösung fragwürdig

Um nicht den Usern die gesamte Verantwortung für die «Sauberkeit» der Community zu überlassen, setzt man bei MyVideo auf eine technische Unterstützung zur Gewaltbekämpfung. Beim Video-Finger-Print-Verfahren werden die ersten Sequenzen eines Videos beim Upload gespeichert.

Wird ein anstössiger Clip im Wege des Notice-and-take-down Verfahrens entfernt, ist dieser Beitrag künftig für die Plattform MyVideo gesperrt und kann kein weiteres Mal eingestellt werden - auch nicht von anderen Usern. Ob eine Verschärfung der Richtlinien wie im Falle von YouTube oder der Einsatz von Software tatsächlich die Lösung des Problem sein kann, bleibt zumindest fragwürdig.

Bei einer einfachen Schlagwortsuche nach «Gewalt» finden sich auf beiden Portalen mehrere Beiträge, in denen Gewalt offen dargestellt wird. Einige der gefundenen Filme stehen dabei seit mehr als drei Monaten online und wurden bereits tausende Male angeschaut.

(tri/pte)

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