ZSC musste sich dem Druck Luganos beugen

si. Der HC Lugano hat auch im 27. Heimspiel dieser Saison seine Ungeschlagenheit gewahrt. Das Team von Jim Koleff besiegte die ZSC Lions im ersten Final mit benötigte dazu aber einen langen Anlauf. Jean-Jacques Aeschlimann brachte die Luganesi mit seinem siebten Playoff-Tor in der 36. Minute zum 2:1 auf die Siegesstrasse. Statistisch gilt zwar Sandro Bertaggias 3:1 in der 46. Minute als das Siegtor, weil die ZSC Lions spät im Spiel noch zum 2:4 kamen. Das bedeutsamste Tor der Partie aber war zweifellos das 2:1 von Aeschlimann. Obwohl fast zehn Minuten bis zum 3:1 verstrichen, kamen die Zürcher Gäste zu keiner Ausgleichschance mehr. Während einer zweiminütigen Überzahl kamen sie zu keinem Schussversuch auf Huet. Lugano dagegen buchte wenig später zwei Powerplay-Tore innert 55 Sekunden vom 2:1 zum 4:1.

Dumme Lions-Strafen halfen Lugano
Mit einer Powerplay-Effizienz von 40 Prozent (zwei Tore aus fünf Möglichkeiten) demonstrierte Lugano dem Gegner, dass es sich in der Finalserie nicht viele dumme Strafen erlauben darf. Gerade das leistete sich das Team von Kent Ruhnke am Dienstag. Adrien Plavsic lamentierte in der 44. Minute nach einem Check von Philippe Bozon mit Ref Brett Reiber und war so hauptschuldig daran, dass plötzlich sechs statt fünf Zürcher Feldspieler auf dem Eis standen. Das daraus resultierende Powerplay führte zum 3:1.

Luganos offensive Bemühungen, die ab dem zweiten Drittel nach vorsichtigem Beginn gewaltig gesteigert wurden, zahlten sich so aus: Mit drei Toren innert zehn Minuten wurde das Zürcher Bollwerk geknackt; auch Ari Sulander konnte in dieser Phase die Lions nicht mehr retten und liess drei von fünf Schüssen passieren.

Keeper im Blickpunkt
30 Minuten lang hielten die ZSC Lions zuvor in der Resega hervorragend mit. Im ersten Drittel schossen sie sogar öfter aufs Tor als die Gastgeber. Lugano bemühte sich in der Anfangsphase, Ari Sulander im ZSC-Gehäuse nicht warmzuschiessen. Die Rechnung ging auf: Nach fünf Minuten und acht Sekunden fand gleich der erste Lugano-Schuss der Finalserie durch Olivier Keller den Weg ins Netz. Sieben Minuten später glichen die Zürcher durch Rolf Schrepfer aus, und wie zuvor Sulander hinterliess auch Cristobal Huet beim ersten Gegentor nicht den besten Eindruck.

Lugano - ZSC Lions 5:2 (1:1, 1:0, 3:1)

Resega. -- 6046 Zuschauer. -- SR Reiber, Hoffmann/Schmid.
Tore: 6. Keller 1:0. 13. Schrepfer (Salis) 1:1. 36. Aeschlimann (Andersson/Ausschluss Zeiter) 2:1. 46. Bertaggia (Dubé, Bozon/ Ausschluss Micheli) 3:1. 47. Dubé (Doll) 4:1. 52. Stoller (Della Rossa/Ausschluss Keller) 4:2. 60. Crameri 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (Andersson) gegen Lugano, 6mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.

Lugano: Huet; Bertaggia, Andersson; Julien Vauclair, Astley; Voisard, Keller; Bozon, Dubé, Fuchs; Näser, Crameri, Geoffrey Vauclair; Meier, Aeschlimann, Fedulow; Doll, Antisin, Fair.

ZSC Lions: Sulander; Martikainen, Seger; Salis, Plavsic; Kout, Zehnder; Stoller; Ivankovic, Zeiter, Micheli; Laurent Müller, Hodgson, Jaks; Schrepfer, Weber, Della Rossa; Ouimet, Stirnimann, Bauer; Philippe Müller.

Bemerkungen: Lugano ohne Walz, ZSC Lions ohne Lindberg (beide überzählig) und Baldi (verletzt). -- Dubé scheitert mit Penalty an Sulander (17.). -- Timeout Lugano (48.). -- Lattenschuss Antisin (56.). -- Powerplay: Lugano 2/5; ZSC Lions 1/4.

(ba/sda)