Zäch-Affäre: Prozess gegen CVP-Nationalrat beginnt

Laut der Anklageschrift, die zwölf Punkte umfasst, soll Zäch Gelder der Schweizerischen Paraplegiker-Stiftung (SPS) für persönliche Zwecke verwendet haben.

Mit Investitionen in Hotelprojekte, die er unter Missachtung der Anlage-Richtlinien getätigt habe, seien der SPS zudem Millionenverluste entstanden.

In die eigene Tasche gesteckt haben soll Zäch Spendengelder von mehr als einer halben Million Franken. Dazu gehört auch eine Spende über 300 000 Fr. einer Stiftung des Unternehmers Stephan Schmidheiny.

Zäch hat laut Anklage zudem ein weit höheres Gehalt bezogen als vertraglich vorgesehen: Von 1990 bis 1999 hätten sich die Mehrbezüge auf 1,5 Mio. Fr. summiert.

Auch beim Wohnhaus Zächs soll die Stiftung mitbezahlt haben: Zäch mietete von 1988 bis 2000 das Haus in Zofingen AG, das die Stiftung für 2 Mio. Fr. gekauft und für 2,3 Mio. Fr. umgebaut hatte. Die Stiftung kam während der Mietdauer für diverse Kosten auf. 2000 kaufte Zäch dann das Haus für 1,8 Mio. Franken. Die SPS wurde laut Anklage um rund 1,1 Mio. Fr. geschädigt.

Die höchsten Schadenssummen macht die Anklage allerdings bei Investitionen in Hotelprojekte aus. Mit der Hotel Herisau AG im Kantonshauptort von Appenzell-Ausserrhoden soll die SPS einen Schaden von über 20 Mio. Fr. erlitten haben. Profitiert haben dürfte dagegen unter anderem der in Finanznöte geratene Bruder Zächs, der der Gesellschaft eine Liegenschaft für 3,3 Mio Fr. verkaufen konnte.

Zäch selbst gibt sich dagegen überzeugt, alle Anklagepunkte vor Gericht entkräften zu können. Ich habe bestimmt nie vorsätzlich oder bewusst der Schweizer Paraplegiker-Stiftung oder der Gönnervereinigung Schaden zugefügt, schreibt er in einer vor einer Woche veröffentlichten Stellungnahme.

Der Prozess vor dem Basler Strafgericht dauert drei Wochen. Das Urteil wird voraussichtlich am 11. Juli verkündet.

(bsk/sda)