Zeckenbisse - Jetzt wird der Impfstoff knapp

publiziert: Donnerstag, 30. Mrz 2006 / 08:23 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 30. Mrz 2006 / 09:52 Uhr

Bern - Das Bundesamt für Gesundheit hat die Impfempfehlung gegen Hirnhautentzündungen durch Zeckenbisse verschärft.

FSME wird von Zecken übertragen und kann zu Hirn- und Hirnhautentzündung führen.
FSME wird von Zecken übertragen und kann zu Hirn- und Hirnhautentzündung führen.
2 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Bundesamt für Gesundheit
Aktuelle Infos zu FSME.
www.bag.admin.ch/infekt/krank/d/encephalite.htm

Sie gilt für 13 Kantone. Dort soll nur auf eine Impfung verzichten, wer nie in den Wald geht. Jetzt wird der Impfstoff knapp. Bei der sogenannten Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) handelt es sich um eine von Zecken übertragene virale Krankheit, die zu Hirn- und Hirnhautentzündung führen kann. Diese Krankheit ist 2005 in der Schweiz sprunghaft angestiegen.

Im impf- und reisemedizinische Zentrum der Universität Zürich erfolgt derzeit jeder sechste Besuch wegen der FSME-Impfung, wie die «Tagesschau» von Schweizer Fernsehen SF DRS am Abend meldete. Der Leiter des Zentrums, Robert Steffen, sagte in der Sendung, der Andrang sei viel grösser als in früheren Jahren. Sein Zentrum brauche das Fünf- bis Sechsfache an Impfstoff wie in früheren Jahren.

Gefahr einer Verknappung

Daniel Koch von der Sektion Impfung im BAG sagte der «Tagesschau», die Impfstoffproduktion in der Schweiz sei nicht staatlich gesteuert. Darum bestehe bei einem plötzlichen Anstieg der Nachfrage die Gefahr einer Verknappung.

Das BAG wird seine Empfehlung Ende Monat offiziell herausgeben. FSME- Endemiegebiete gibt es in den Kantonen Zürich, Aargau, Bern, Freiburg, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen, Thurgau und Zug. Von 2004 bis 2005 stieg die Zahl von FSME-Fälle bei Menschen in der Schweiz von 131 auf 206.

Neuerkrankungen öfters in der Freizeit

Die Ausweitung der Impfempfehlung hängt laut BAG damit zusammen, dass die meisten Neuerkrankungen in den letzten Jahren vor allem bei Personen zu verzeichnen waren, die sich in der Freizeit und nicht berufsmässig im Freien aufhielten.

Wesentlich häufiger als die Frühsommer-Meningoencephalitis lösen Zeckenbisse die Lyme-Borreliose aus. Diese Krankheit befällt Haut, Gelenke, Muskeln, Bänder, Nervensystem und Herz. Im Gegensatz zur regionalen Ausbreitung von FSME können Zecken den Borreliose-Erreger in der ganzen Schweiz übertragen.

(fest/sda)

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