Zehn Tote bei neuer Gewalt in Kaschmir

Die indische Nachrichtenagentur UNI meldete, die Kämpfe mit den schwer bewaffneten Extremisten im Dorf Kattarmal dauerten am Tage noch an. Die Armee habe Verstärkung herbeigerufen.

In einem anderen Dorf im Udhampur-Bezirk wurde eine Schule überfallen. Nach Berichten des Fernsehsenders Star News erschossen die Terroristen einen Schüler und einen Lehrer. Weitere zehn Menschen wurden nach Angaben der Agentur UNI verletzt, als eine Bombe im Gebiet von Bandipora explodierte.

Zwei regionale Kandidaten der in Indien regierenden Hindu-Partei BJP waren am Mittwoch nur knapp einem Anschlag entgangen. Ihre Wagenkolonne wurde im Gebiet von Pulwama von Unbekannten beschossen, die anschliessend entkommen konnten, meldete UNI weiter.

Moslemmilizen, die für den Anschluss des indischen Teils von Kaschmir an Pakistan kämpfen, wollen die laufende Parlamentswahl mit Gewalt verhindern. Sie bedrohen jeden, der sich an der Wahl beteiligt. In der vergangenen Woche wurde der Justizminister von Jammu und Kaschmir, Mushtaq Ahmed Lone, ermordet.

Nach Angaben des indischen Verteidigungsministeriums haben die Moslemextremisten ihre Kopfgelder für die Ermordung eines Kandidaten von 100 000 Rupien (etwa 3100 Franken) auf eine Million Rupien verzehnfacht. Das gehe aus einer abgehörten Mitteilung der Gruppe Hizbul Mujahideen hervor.

Die am Montag begonnene Wahl zieht sich aus Sicherheitsgründen über mehrere Wochen hin. Bereits während des Wahlkampfs waren 160 Menschen getötet worden.

(bert/sda)