Finanzkrise in Türkei - Massenprotest und Zusammenstösse
Zehntausende fordern Rücktritt türkischer Regierung
publiziert: Mittwoch, 11. Apr 2001 / 21:34 Uhr
Ankara - Bei Massenprotesten gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise in der Türkei ist es am Mittwoch in Ankara und in der zentralanatolischen Stadt Konya zu schweren Ausschreitungen gekommen. Allein in Ankara wurden über 200 Menschen verletzt.
Insgesamt hatten sich im ganzen Land schätzungsweise weit mehr
als 200 000 Händler und Kleinunternehmer den Protesten
angeschlossen. Die grössten Kundgebungen fanden in Ankara mit rund
70 000, in Konya und im südtürkischen Mersin mit je 50 000 und im
westtürkischen Izmir mit 40 000 Teilnehmern.
Schwere Ausschreitungen
In Ankara begann die Polizei mit der Auflösung der Versammlung, nachdem Demonstranten die Beamten mit Steinen, Knüppeln und Schuhen beworfen hatten. Demonstranten stürmten Barrikaden der Polizei, wurden jedoch von dieser am Zug zum Parlamentsgebäude gehindert.
Die Polizei ging mit gepanzerten Fahrzeugen, Wasserwerfern, Schlagstöcken und Tränengas gegen die Menge vor. Die Polizisten gaben auch Warnschüsse in die Luft ab.
Rund 100 Demonstranten wurden den Angaben zufolge in Ankara, etwa 50 in Konya festgenommen. Unter den rund 200 Verletzten befanden sich über 130 Polizisten. Die Behörden verhängten der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge ein vierwöchiges Demonstrationsverbot für Ankara.
Rücktrittsforderungen
Die Demonstranten forderten erneut den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Bülent Ecevit. Auf Plakaten stand «Hau ab IWF- das ist unser Land», «Wir haben Hunger», «Jetzt reicht es» und «Die Regierung ist am Ende».
Ecevit wies die Forderungen nach seinem Rücktritt zurück. Es gebe keine Alternative zur derzeitigen Regierung. Er forderte ein Ende der seit Tagen andauernden Demonstrationen. Ecevit warnte davor, dass die Proteste negative Auswirkungen auf die Tourismusbranche haben könnten.
Finanzkrise
Die Krise war durch einen Streit zwischen Ecevit und Präsident Ahmet Necdet Sezer über die Bekämpfung der Korruption ausgelöst worden. In der Folge hatte die Landeswährung Lira im Vergleich zum Dollar um mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Die Istanbuler Börse war eingebrochen, zahlreiche Unternehmen gingen Pleite.
Das türkische Militär will angesichts der schweren Krise 32 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 19,5 Milliarden Dollar aussetzen. Das berichtete der private türkische Fernsehsender NTV unter Berufung auf den Generalstab. Die türkische Regierung sucht derweil weiter nach einem Weg aus der Krise und will noch in dieser Woche ein umfassendes Programm bekannt geben.
Schwere Ausschreitungen
In Ankara begann die Polizei mit der Auflösung der Versammlung, nachdem Demonstranten die Beamten mit Steinen, Knüppeln und Schuhen beworfen hatten. Demonstranten stürmten Barrikaden der Polizei, wurden jedoch von dieser am Zug zum Parlamentsgebäude gehindert.
Die Polizei ging mit gepanzerten Fahrzeugen, Wasserwerfern, Schlagstöcken und Tränengas gegen die Menge vor. Die Polizisten gaben auch Warnschüsse in die Luft ab.
Rund 100 Demonstranten wurden den Angaben zufolge in Ankara, etwa 50 in Konya festgenommen. Unter den rund 200 Verletzten befanden sich über 130 Polizisten. Die Behörden verhängten der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge ein vierwöchiges Demonstrationsverbot für Ankara.
Rücktrittsforderungen
Die Demonstranten forderten erneut den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Bülent Ecevit. Auf Plakaten stand «Hau ab IWF- das ist unser Land», «Wir haben Hunger», «Jetzt reicht es» und «Die Regierung ist am Ende».
Ecevit wies die Forderungen nach seinem Rücktritt zurück. Es gebe keine Alternative zur derzeitigen Regierung. Er forderte ein Ende der seit Tagen andauernden Demonstrationen. Ecevit warnte davor, dass die Proteste negative Auswirkungen auf die Tourismusbranche haben könnten.
Finanzkrise
Die Krise war durch einen Streit zwischen Ecevit und Präsident Ahmet Necdet Sezer über die Bekämpfung der Korruption ausgelöst worden. In der Folge hatte die Landeswährung Lira im Vergleich zum Dollar um mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Die Istanbuler Börse war eingebrochen, zahlreiche Unternehmen gingen Pleite.
Das türkische Militär will angesichts der schweren Krise 32 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 19,5 Milliarden Dollar aussetzen. Das berichtete der private türkische Fernsehsender NTV unter Berufung auf den Generalstab. Die türkische Regierung sucht derweil weiter nach einem Weg aus der Krise und will noch in dieser Woche ein umfassendes Programm bekannt geben.
(kil/sda)
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