
Grübelei eines aufmerksamen Beobachters der römisch-katholischen Kirche zu Voltaires Ausspruch «Écrasez l'infâme!». Wieso die Catholica noch lange nicht fertig domestiziert ist.
In der Schweiz ist die CVP-Ehe-Initiative in der Pipeline, welche in der Verfassung festschreiben will, dass die Ehe zwischen einem Manne und einer Frau zu schliessen sei. Mir ist das suspekt: Gerade die eher bürgerlichen Parteien, welche sich ansonsten stark gegen Frauenquoten zu wehren wissen, propagieren bei der Ehe eine rigide 50%-Frauen-Quote. Ich bin da viel liberaler und fordere, dass in der Ehe auch eine Frauenquote von 0% oder 100% möglich sein soll. Und für diese Ehe sollen alle Rechte gelten, die auch für gemischtgeschlechtliche Ehen gelten. Wir werden sehen, wie das in der Schweiz ausgeht. Insgesamt ist der Katholizismus hier ja schon einigermassen gebändigt. Und damit verringert sich ja gemeinhin auch die Intoleranz.
Wir tun ob der vor allem in unserer Region vorkommenden Weichspülkatholiken gut daran, nicht zu vergessen: Wo sie noch kann, wo noch auf sie gehört wird, wo freies Denken und Humanismus, Wissenschaft, Aufklärung, Wohlstand, Demokratie, Menschenrechte und Bildung noch nicht wirklich Fuss gefasst haben, da spielt sie noch gerne 19. Jahrhundert, die katholische Kirche römischer Art.
In Malta, wo (auf dem Papier) 98% der Bevölkerung römisch-katholisch sind, ist der Schwangerschaftsabbruch strafbar. Auch in einigen Ländern Südamerikas, welche stark katholisch geprägt sind, ist dies der Fall. Dort gibt es teilweise sogar ein absolutes Abtreibungsverbot, welches fürchterliche Konsequenzen haben kann. Das Verbot von Kondomen führt beispielsweise in Afrika zu riesigem Leid. In Irland engagierte sich die katholische Kirche gar dafür, dass sich niemand scheiden lassen dürfe.
Im Wallis will der Bischof die Sterbehilfeorganisationen Exit, Dignitas et al aus den Krankenhäusern und Altersheimen durch ein zu schaffendes Gesetz draussen haben. Unlängst liess er eine Religionslehrerin an einer staatlichen Schule entlassen, weil sie aus der Kirche ausgetreten ist. Die Religionslehrerin für den konfesssionellen Religionsunterricht zu entlassen ist zwar sein gutes Recht. Aber einigermassen stossend ist die Tatsache, dass im Wallis die Allgemeinheit den konfessionellen Religionsunterricht bezahlt. Er wird also nicht etwa aus Kirchenmitteln bestritten. Trotzdem darf der Bischof entscheiden und entlassen. Skandalöser ist hingegen die Forderung des Bischofs und seines Stellvertreters, dass auch sämtliche Lehrpersonen, welche das neue, konfessions- und religionsneutrale Fach «Ethik - Religionen - Gemeinschaft» unterrichten, gefälligst einer der beiden kantonal anerkannten Kirchen anzugehören hätten. Gegen solche verquere Ideen muss sich der säkulare Staat und das Erziehungsdepartement verwehren. Ich selber habe als Stellvertreter übrigens beides schon erteilt: Katholisch-konfessionellen Religionsunterricht sowie ERG. Es hat sich kein Loch aufgetan im Schulzimmer und kein Dämon hat mich oder die Schüler verschlungen.
Wir müssen also gar nicht allzu weit gehen - weder zeitlich noch geographisch - um herauszufinden, dass sich die römisch-katholische Kirche immer mal wieder ein bisschen im Jahrhundert irrt.
Wo sie noch kann und nicht gezähmt ist, da richtet die katholische Ideologie immer noch grossen Schaden an und mischt sich über Gebühr ins Leben der Menschen und in die Politik ein. Es mag einigermassen zu rechtfertigen sein, eine liberale Katholikin in der Schweiz zu sein oder ein weichgespülter Katholik in Österreich. Es muss aber eine Verdrängungsarbeit geleistet werden in Bezug auf die rückständigeren Dogmen, welche an jenen Orten der Welt, an welchen sie noch ernst genommen werden, grossen Schaden verursachen. Das mit dem Katholischsein mit einer liberaldemokratischen Einstellung geht halt meiner Meinung und Erfahrung nach nicht ohne massive kognitive Dissonanz.
Ich will nicht nur die römisch-katholische Kirche kritisieren sondern auch die Medien und die Politik im Umgang mit dem neuen Papst und der katholischen Kirche allgemein. Jedes noch so kleine Schrittchen in die richtige Richtung wird bejubelt und von der Hofberichterjournalistenmeute dankbar weitervermeldet. Da sagt ein Papst «Guten Appetit!» und «Guten Abend!» und fuhr Bus! Das muss anscheinend prominent vermeldet sein. Und weil jetzt ein netter Mann zuoberst hockt, braucht man ja auch überkommene Privilegien nicht zu überdenken, denken viele Politiker.
Man soll mich bitte nicht falsch verstehen. Mir ist der aktuell amtierende Papst sympathischer als der aktuell emeritierte. Aber er bleibt Katholik. Und als er noch Bergolio und noch nicht Franz hiess, sagte er: «Frauen sind von Natur aus ungeeignet für politische Ämter. Die natürliche Ordnung und die Fakten zeigen uns, dass das politische Wesen par excellence männlich ist. Die Schrift sagt und zeigt uns, dass die Frau immer die Helferin des Mannes ist, der denkt und handelt, sie ist Helferin, aber nicht mehr als das.»
Wenn der aktuelle Papst einige zögerliche und kleine Schritte in die korrekte Richtung tut, dann ist dies schön und gut. Beispielsweise hat er die grassierende Homofeindlichkeit ein kleines Bisschen relativiert und die Obsession bezüglich Sexualität allgemein hinterfragt: Man solle nicht allzu sehr darüber sprechen. Und er wolle (das sagt er als einer der reichsten Männer der Erde!) eine ärmere Kirche. Einerseits hören die Schäfchen aber nicht alle gut zu, z.B. in Kroatien. Andererseits werden beispielsweise die Fürstenbischöfe in Deutschland zu ignorieren wissen, wenn es darum gehen würde, auf etwas Prunk zu verzichten.
Wir müssen immer bedenken von welcher Position aus denn diese grundsätzlich zu begrüssenden Schritte gemacht werden: Von einer insgesamt reaktionären, irrationalen und grossteils in-humanen Position heraus. Man kann solchen «Fortschritten» applaudieren. Aber man muss nicht. Denn es wird «ganz weit hinten» in ganz kleinen Trippelschrittchen nach vorne gegangen.
Es ist einige Zeit her, dass Voltaire sein berühmtes «Écrasez l'infâme!» hinschmetterte. Wenn wir Deschner, Meslier und Konsorten lesen, verstehen wir immer noch gut, wieso da so klar formuliert werden musste. Zerschmettern muss man im liberalen, säkularen Staat keine religiöse Glaubensgemeinschaft. Aber man soll sie auch nicht auf ein Podest heben, nur weil sie am Anfang des 21. Jahrhunderts teilweise und zögerlich beginnt, im 20. Jahrhundert anzukommen.
(Valentin Abgottspon/news.ch)

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