«Zico, der grosse Platini und Baggio verschossen alle»

publiziert: Mittwoch, 28. Jun 2006 / 07:55 Uhr

Ein Stück Torte gönnte sich Köbi Kuhn bei der Schlusskonferenz im WM-Camp Bad Bertrich. Die Süssigkeit änderte an der Gemütslage des Nationalcoachs wenig.

Trainer Köbi Kuhn ist mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.
Trainer Köbi Kuhn ist mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.
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Er verbarg seine Enttäuschung über das WM-Out im Achtelfinal nicht.

Rund 14 Stunden nach dem 0:3 im Penaltyschiessen nahm der Schweizer Nationalcoach zu den wichtigsten Fragen und Punkten der WM-Mission Stellung. Ins Zentrum rückte bei der Analyse die umstrittene Auswechslung von Alex Frei, den Kuhn wenige Minuten vor dem Penaltykrimi ohne zwingenden Grund durch Mauro Lustrinelli ersetzt hatte.

Die Enttäuschung nach dem Out.

«Nach dem Ausscheiden ist nun eine Nacht vergangen. Die erste Enttäuschung ist weg. Die Erinnerung an die schöne Zeit vor dem Penaltyschiessen kehrt langsam zurück. Aber es ist schon so, wir malten uns aus, zusammen mit vier oder fünf Weltmeistern die Viertelfinals zu bestreiten. Leider kommt jetzt die Ukraine in den Genuss dieser Spiele.»

Die Auswechslung von Topskorer Alex Frei.

«Es gibt keinen speziellen Hintergrund, weshalb ich Alex ausgewechselt habe. Es war einfach so, dass ich das eine Tor möglichst noch vor dem Penaltyschiessen erzielen wollte. Ich wollte mit einem frischen Mann angreifen. Natürlich dachte ich auch an das Penaltyschiessen. Aber es hätte uns ja auch wenig gebracht, wenn wir mit Alex 1:3 verloren hätten. Ich vermag diesen Diskussionen nicht viel abzugewinnen.»

Das Hadern mit dem Entscheid gegen Frei.

«Mir fehlte die Zeit zum Hadern. Irgendwann hat mich die Müdigkeit übermannt, und am Morgen war der Hader dann nicht mehr so gross (schmunzelnd).»

Die drei Fehlschüsse im Penaltyschiessen.

«Ich hörte, wir hätten mehr Penaltys üben sollen im Training. Stellen Sie sich vor, am Morgen haben im Training alle getroffen. Zico, der grosse Platini, Baggio verschossen ihre Penaltys allesamt. Warum haben diese Stars nicht getroffen? Es ist eine Nervensache. Und obwohl wir eine gute Vorlage hatten, weil auch Schewtschenko die Nerven verlor, versagten wir.»

Die Erkenntnisse und der Ausblick.

«Mit etwas mehr Erfahrung könnte das Team noch weiterkommen. In zwei Jahren steht mir eine reifere Mannschaft zur Verfügung; hoffentlich bei bester Gesundheit, weil wir im Vergleich zu den Grossen eben nicht über die gleiche Dichte verfügen. So oder so werden wir uns weiterentwickeln. 2008 wollen wir um den Titel spielen.»

Der Support der Fans.

«Wir wurden fantastisch unterstützt. Die Anerkennung der Schweizer Fans betrachten wir als den grössten Lohn. Ich bin zuversichtlich, dass diese Feststimmung bis 2008 anhält. Wir brauchen jetzt keine Pessimisten.»

(fest/Si)

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