Ziegler will Aufnahme von Hunger-Flüchtlingen

publiziert: Donnerstag, 14. Jun 2007 / 17:00 Uhr

Genf - Der UNO-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, möchte einen provisorischen Flüchtlingsstatus für Menschen aus Ländern mit Hungersnöten. Er verwies vor dem UNO-Menschenrechtsrat auf die steigende Zahl von Bootsflüchtlingen.

Nach dem Ende der Ernährungskrise müssten die Flüchtlinge wieder nach Hause, so Ziegler.
Nach dem Ende der Ernährungskrise müssten die Flüchtlinge wieder nach Hause, so Ziegler.
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Angesichts der grossen Zahl von illegalen Migranten, die von Afrika kommend an den Küstenn Italiens oder Spaniens strandeten, rief er die Vertreter auf, eine internationale Norm zu erarbeiten.

So müssten etwa Menschen, die 2005 wegen der Hungersnot im Niger gekommen seien, in Europa ein vorübergehendes Bleiberecht erhalten, erklärte Ziegler in Genf. Man dürfe sie nicht mit Wirtschaftsflüchtlingen in einen Topf werfen.

Gegen Auslagerung der Auffanglager

Nur Menschen aus Ländern mit einer akuten Hungersnot dürften deshalb diesen Status erhalten. Nach dem Ende der Ernährungskrise müssten sie dann wieder nach Hause.

Jean Ziegler kritisierte die Politik der europäischen Länder, noch auf dem afrikanischen Kontinent Auffanglager zu errichten und das Problem auszulagern. Die Migranten zurückzuschaffen oder sie bei der Überfahrt nach Europa ertrinken zu lassen, wie in den vergangenen Wochen vor Malta geschehen, sei auch keine Lösung.

Unterstützung bereits erhalten

Die Tragödie werde so nur noch grösser. Diese Leute seien ohne Hoffnung und würden Opfer des organisierten Verbrechens, sagte Ziegler. Zwar gebe er zu, dass es keine einfache Lösungen gebe, Europa aber in eine Festung zu verwandeln sei der falsche Weg.

Nach Ansicht des UNO-Berichterstatters hat sein Vorschlag bereits die Unterstüzung zahlreicher Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas erhalten. Die europäischen Länder befürchteten hingegen eine wachsende Fremdenfeindlichkeit, falls eine neue Kategorie von Flüchtlingen eingeführt werde. Man habe ihm deshalb vorgeworfen, er spiele mit dem Feuer.

(ht/sda)

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