Zigarettenverkauf um 10 Prozent zurückgegangen

Markenzigaretten kosten mittlerweile rund 6 Franken. Vermehrt greifen sparbewusste Raucher deshalb zu Billigmarken, die von den Discountern für 4.60 Fr. und weniger angeboten werden, oder sie kaufen Schnitttabak und drehen ihre Glimmstengel selber.

Fritz Weber von der Sektion Tabak- und Bierbesteuerung der Oberzolldirektion bestätigte im Mittagsjournal von Radio DRS, dass Billigmarken zugelegt haben. Gesamthaft gesehen hat der Zigarettenverkauf um 10 Prozent abgenommen.

Mindestverkaufspreis?

Der positive Effekt der Verteuerung wird durch die Billigzigaretten und Selbstgedrehten somit teilweise wieder aufgehoben. Der Bund denkt deshalb über die Einführung eines Mindestverkaufspreises nach: mit der gegenwärtigen Revision des Tabaksteuergesetzes.

Das Bundesamt für Justiz habe in einem Rechtsgutachten zwar festgestellt, dass gesetzlich festgelegte Preisvorgaben verfassungswidrig seien, sagte Weber. «Aber wir wollen das mit den entsprechenden Gesetzesänderungen trotzdem zur Diskussion stellen, und zwar mit der Absicht, diesen Entscheid dem Parlament zu überlassen.»

Nutzen für die Tabakprävention

Der Detailhandel ist gegen Mindestpreise. Aber auch beim Bundesamt für Gesundheit werden Mindestpreise für Zigaretten skeptisch beurteilt. «Gesundheitspolitisch haben Mindestverkaufspreise praktisch keine Wirkung», sagte ein Sprecher. Wichtig für die Tabakprävention seien hohe Preise vor allem für die Jugendlichen.

Das BAG möchte die Preise deshalb im nächsten Jahr erneut anheben lassen, nicht nur für Zigaretten, auch für andere Rauchwaren wie Zigarillos, Zigarren oder Schnitttabak. Die Revision des Tabaksteuergesetzes sieht auch für diese Produkte massive Preiserhöhungen vor. Darüber entscheiden muss der Bundesrat.

(bert/sda)