Ausspionierte Attac-Mitglieder erzählen vor Gericht von Ängsten

Zivilprozess gegen Nestlé eröffnet

publiziert: Dienstag, 24. Jan 2012 / 21:43 Uhr
Nestlé duldet keine Kritik.
Nestlé duldet keine Kritik.

Lausanne - Angst, Verunsicherung, Misstrauen: Die von Nestlé ausspionierten Globalisierungskritiker haben am Dienstag an einem Zivilprozess erzählt, wie sie seit ihrer Bespitzelung leiden. Im Auftrag von Nestlé hatte Securitas zwischen 2003 und 2005 bei Attac heimlich eine Mitarbeiterin eingeschleust.

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Die Aussagen der Opfer vor dem Zivilgericht ähneln sich. Sie fühlten sich «sehr betroffen», «verunsichert und von Alpträumen geplagt». Einige haben auch heute noch Angst davor, ihr Telefon oder ihr Email zu benutzen. Sie befürchten erneut ausspioniert zu werden. Viele haben ihre Ängste bis heute nicht überwunden.

Die Opfer fordern eine komplette Aufklärung des Falls und wollen vor allem wissen, was mit den von der Securitas gesammelten Daten geschehen ist.

Die französische Politikwissenschaftlerin Susan George, Autorin mehrerer globalisierungskritischer Bücher, sagte vor Gericht, ihre Korrespondenz sei überwacht worden. «Dieses Eindringen in meine Privatsphäre hat mich zutiefst schockiert.»

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hatte die Waadtländer Sektion der globalisierungskritischen Organisation Attac durch die Sicherheitsfirma Securitas zwischen 2003 und 2005 bespitzeln lassen. Grund dafür: Eine Attac-Arbeitsgruppe arbeitete damals an einem Nestlé-kritischen Buch. Die Affäre flog schliesslich 2008 auf.

Securitas-Spionin vor Gericht

Die genauen Umstände der Bespitzelung bleiben jedoch weiterhin vage. Laut Nestlé ist es Securitas gewesen, welche die Idee hatte, eine Person bei Attac einzuschleusen.

Bei der eingeschleusten Securitas-Mitarbeiterin handelte es um eine Frau, die sich Sara Meylan nannte. Als Punk mit schwarz gefärbten Haaren, Lederjacke und Kapuze erschien sie vor Gericht. Die Frau stellte sich auf den Standpunkt, sie habe professionell gearbeitet. Aufgehört habe sie damit nur, weil ihr das Doppelleben zu kompliziert wurde.

Der am Dienstag begonnene Zivilprozess geht am Mittwoch weiter. Das Urteil folgt später.

Strafrechtlich ist der Fall jedoch bereits abgeschlossen: Im Juli 2009 hatte ein Lausanner Untersuchungsrichter entschieden, dass Nestlé wegen der Bespitzelungsaktion nicht strafrechtlich belangt werden kann.

(fest/sda)

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Nachtrag
Ich verzichte natürlich in Zukunft auf meine Lieblings Joghurts.
einfach nur
ich denke, ich habe bereits darauf hingewiesen. Habe ich heute erhalten:

Sehr geehrte/-r Heidi (Nachname von der Forumsteilnehmerin gelöscht)
"Bottled Life" löst unerwartet viele Reaktionen aus. Bis letzten Samstag meldeten sich vor allem Journalisten, vom Tages-Anzeiger Zürich über die Basler Tageswoche bis zur Freiburger La Liberté. Im Forum auf newsnetz.ch vom letzten Dienstag debattierten über 150 Leser und Leserinnen - obwohl der Film noch gar nicht lief. Einen Überblick dazu auf unserer Homepage in der Sektion "Medien":
http://www.bottledlifefilm.com/index.php/pressespiegel.html

Gestern fand an den Solothurner Filmtagen nun die Premiere statt - vor ausverkauftem Haus. Wir von DokLab freuen uns ungemein über die sehr gute Aufnahme und danken allen, die uns vorort unterstützt haben.
Am Donnerstag startet der Film in Zürich, Basel, Bern und Biel. Wieviel Schnauf "Bottled Life" in den Kinos hat, hängt stark vom Einspielergebnis der ersten vier Tage ab. Wir bitten Euch deshalb, möglichst rasch ins Kino zu gehen. Die Spielzeiten könnt Ihr unserer Sekion "Vorführungen" entnehmen:
http://www.bottledlifefilm.com/index.php/film-anschauen.html

Wir bieten mit unserem Film nicht der Weisheit letzter Schluss. "Bottled Life" soll zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Wir freuen uns also über Eure Stellungnahmen, Meinungen und auch über Kritik. Wir haben ein Forum eingerichtet, in welchem ihr untereinander und mit uns diskutieren könnt:
http://forum.bottledlifefilm.com/

Wir freuen uns auf euer Feedback in den nächsten Wochen.

Mit bestem Gruss
DokLab, Dodo Hunziker und Urs Schnell
"sehr betroffen",
"verunsichert und von Alpträumen geplagt" etc. Gut nachvollziehbar...!
Da kann man sich kaum vorstellen wie sich arbeitende Bürger fühlen die schon über 3 Jahre durch Behörden vorsätzlich und bewusst verleumdet, beschimpft und übelst bedroht werden. Dazu noch Dokumente gefälscht wurden und Schweizer Gerichte bewusst und nachweislich belogen wurden um diese Bürger zu diskreditieren. Inzwischen schon die Ehefrau massivst bedroht und beschimpft wird.
Und das nur aus dem Grund weil die betroffenen Bürger jeden Morgen aufstehen um zur Arbeit zu gehen und niemals Schulden noch Betreibung hatten.
Eine Unverschämtheit sondergleichen!
.
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