Zivilschutz gibt Schutzanlage in Luzerner Autobahntunnel auf

publiziert: Dienstag, 19. Nov 2002 / 12:32 Uhr

Luzern - Die Grossraumschutzanlage im Luzerner Sonnenbergtunnel, im Kalten Krieg für 20 000 Personen gebaut, wird aufgegeben. Als Ersatz wird die Kaverne in der Mitte des Tunnels in einen Schutzraum für 2000 Personen umgebaut.

Der Stadtrat hat über die Zukunft der grössten Zivilschutzanlage der Schweiz informiert. Die Zahl der Schutzplätze war schon 1987 auf 17 000 verkleinert worden, nachdem die Übung Ameise Mängel des Schutzkonzeptes und der Anlage gezeigt hatte.

Die Anlage war 1971 bis 1976 beim Bau der A2 realisiert worden und ist auf den Kriegsfall ausgerichtet. Katastrophentauglich ist sie kaum. Eine Sanierung würde 10 Millionen Franken kosten, der Unterhalt jährlich 250 000 Franken - zu viel, findet die Stadt.

Stattdessen wird die Anlage massiv verkleinert. Der Tunnel wird künftig ganz den Autos gehören. Die Kaverne, in der der Kommandoposten des Zivilschutzes, das Notspital sowie andere Räume untergebracht sind, wird in eine Schutzanlage für 2000 Personen umgenutzt.

Im Gegensatz zur alten Anlage wird die neue vor allem auf den Katastrophen- statt den Kriegsfall ausgerichtet. Die Kosten des Projekts werden auf 4 Millionen Franken geschätzt. Sie werden vom Bund übernommen.

Der Stadt Luzern werden nach der Redimensionierung 6200 Schutzplätze fehlen. Sie kann das Defizit aber dank einer engen Zusammenarbeit mit den Zivilschutzorganisationen von Kriens und Horw sowie des Baus neuer Wohnhäuser kompensieren.

(bert/sda)

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