Mangelnde Beweise für Vorwurf der kriminellen Organisation:

Zürcher Bezirksgericht stellt Verfahren gegen Tamil-Tigers ein

publiziert: Mittwoch, 1. Mrz 2000 / 18:38 Uhr

Zürich - Die Tamil-Tigers in der Schweiz sind vom Vorwurf der kriminellen Organisation entlastet worden. Die Zürcher Bezirksanwaltschaft stellte das Verfahren nach fast vierjährigen Ermittlungen ein. Der Anwalt des vorübergehend inhaftiert gewesenen Chefs will nun 700.000 Franken Schadenersatz vom Staat.

Die Tatbestandshinweise reichten nicht aus, um die Schweizer Tamil-Tigers als kriminelle Organisation zu definieren, sagte Bezirksanwalt Thomas Leins am Mittwoch auf Anfrage der AP. Das im April 1996 eröffnete Verfahren sei deshalb kürzlich in diesem Punkt eingestellt worden. Der Schweizer Chef der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), Nadarajah Muralitharan, war damals in einer Polizeiaktion in sechs Kantonen zusammen mit 15 weiteren LTTE-Exponenten festgenommen worden. Gegen sie wurde in erster Linie wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation ermittelt. Weiter wurden sie verdächtigt, ihre Interessen mit Gewalt gegen Tamilen in der Schweiz durchzusetzen und Schutzgeld zu erpressen. Gemäss Leins waren zeitweise rund 50 weitere Personen in die Ermittlungen in den betroffenen Kantonen verwicklet gewesen. In einzelnen Fällen sei es bereits zu Freisprüchen gekommen. Da sich der Hauptvorwurf der Beteiligung an einer kriminellen Organisation nun nicht erhärtet habe, rechne er damit, dass die meisten anderen Verfahren ebenfalls eingestellt würden, sagte der Bezirksanwalt. Muralitharans Anwalt, Marcel Bosonnet, sagte auf Anfrage, dass er beim Zürcher Bezirksgericht eine Schadenersatzklage über 700.000 Franken eingereicht habe. Sein Mandant sei unschuldig im Gefängis gewesen und habe grossen persönlichen Schaden genommen. Er habe unter anderem anonyme Morddrohungen erhalten. Auch habe seine Verhaftung zu einem starken Rückgang der Spenden für die Tamil-Tigers geführt. Gegen Muralitharan seien alle Anklagepunkte eingegestellt worden. Die Tamil-Tigers setzen sich unter anderem für die Anerkennung der Autonomie der Tamilen durch die srilankische Regierung ein. Muralitharan wurde aufgrund eines Entscheides des Bundesgerichts nach sechsmonatiger Untersuchungshaft entlassen, die anderen Verdächtigen bereits früher. Laut Leins befindet sich der LTTE-Chef heute in Kanada.

(ba/AP)

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