Zürcher Dressurreiterin etabliert sich in der Weltspitze

publiziert: Samstag, 7. Jul 2007 / 21:53 Uhr

Den Schweizer Glanzpunkt am Samstag am CHIO Aachen setzte die Dressurreiterin Silvia Iklé. Mit ihrem Salieri sprang die Zürcherin auch im GP Spécial aufs Podest, während die Gespannfahrer im Marathon einen Rückschlag erlitten und auf Platz drei zurückfielen.

Markus Fuchs (SUI) auf Silver.
Markus Fuchs (SUI) auf Silver.
Silvia Iklé hat sich endgültig in der Weltspitze der Dressur etabliert. Die Weltranglistenvierte überzeugte auch im Spécial mit ihrem selbst ausgebildeten Salieri und klassierte sich wie im Grand Prix hinter Doppel-Weltmeisterin Isabell Werth (De) mit Satchmo und der Kür-Königin Anky van Grunsven (Ho) mit Salinero auf dem Podest.

Obwohl Iklé defensiver als im Grand Prix ritt, weil ihr 13-jähriger Wallach temperamentvoller als zwei Tage zuvor in Erscheinung trat, vermochte sie sich mit 75,00 Punkten auf Platz 3 zu positionieren.

Die Absicherung nach hinten gelang eindrücklich. Jan Brink (Sd) mit Briar, der Sieger in Aachen von 2005, wurde um 1,6 Punkte, Team-Weltmeisterin Nadine Capellmann (De) mit Elvis, die Siegerin von Aachen 2006, um über 2,2 Punkte distanziert.

«Salieri ist konstant und zuverlässig geworden und lässt mich in den schwierigen Lektionen nie im Stich», freute sich die Zürcherin nach ihrer gelungenen Präsentation mit besonderen Stärken in Piaffen, Passagen und Übergängen, die einem Richter sogar die selten vergebene Maximalnote zehn entlockte.

Die Schweizer Jurorin Beatrice Bürchler-Keller belohnte Salieri und platzierte Iklé sogar vor Anky van Grunsven, deren Salinero erneut am Anfang und am Schluss der Lektionen nicht stillstand und zwei gravierende Störungen in seinem Programm hatte. Die Holländerin profitiert immer wieder von ihrem bekannten Namen und ihren vergangenen Taten.

Gegenüber dem Grand Prix vermochte sich Schweizer Meister Christian Pläge mit Regent mächtig zu steigern. Mit 67,80 Punkten und Rang 13, der zur Qualifikation für die Kür berechtigt, rehabilitierte sich der eingebürgerte Deutsche.

Marcus Ehnings Fairness

Die Konkurrenz der Springreiter mit Pferdewechsel mit Olympiasieger Rodrigo Pessoa, Weltmeister Jos Lansink, Europameister Marco Kutscher und den letztjährigen Aachen-GP-Gewinner Marcus Ehning stösst ohnehin auf Interesse.

Am Samstag ereignete sich aber Besonderes. Drei Weltklassereiter brachten Ehnings For Germany, immerhin GP-Sieger in Dortmund, nicht ins Ziel. Der Hengst blockierte und bockte vor dem dritten Sprung. Die Prüfung wurde zu einer Farce. Da erbarmte sich Ehning seiner Konkurrenz.

Er drehte auf Pessoas Pferd Palouchin unmittelbar vor dem letzten Hindernis ab und gab als sicherer Sieger auf. «So wollte ich nicht gewinnen. Ich weiss nicht, was For Germany im Kopf geritten hat». Ehning verzichtete auch aufs Stechen, dass Weltmeister Lansink gewann. Er hat damit seinen Vorjahressieg von Aachen wiederholt.

Auch Pius Schwizer abgereist

Das Schweizer Springreiter-Team schrumpft. Nach Christina Liebherr (Hirnerschütterung) am Freitag ist gestern auch Pius Schwizer vorzeitig nach Hause gereist. Sein Vater starb in der Nacht auf den Samstag 82-jährig, nachdem er sich am Donnerstag am TV noch über die Leistung seines Sohnes im Nationenpreis gefreut hatte.

Lehrgeld für Realini

In der erstmals in Aachen durchgeführten Kurzmilitary zahlte die Tessinerin Tiziana Realini Lehrgeld. Mit Platz 21 im Feld von 34 Startern erfüllte die 23-jährige Studentin an der Universität Bern zwar die eigenen Hoffnungen, erfuhr mit Gamour CH aber die Gewissheit, dass der Weg in die internationale Spitze weit ist. Mit dem Abschneiden in der Dressur zeigte sich die Apothekers-Tochter aus Losone zufrieden, weniger mit den zwei Abwürfen im Springen.

Im Cross über 25 Hindernisse, das in sieben Minuten zu bewältigen war, beging die Debütantin in Aachen keinen Fehler, musste sich aber 4,8 Punkte für Zeitüberschreitung addieren lassen. Gewonnen wurde die Vielseitigkeit vom deutschen Team-Weltmeister Frank Ostholt mit Air Jordan, der mit seinem Vollblut-Fuchs exakt taktierte, die Zeit nur um neun Sekunden überschritt und so die Schwedin Linda Algotsson mit Stand by me auf Distanz hielt. Einzel-Weltmeisterin Zara Phillips, die Enkelin der englischen Queen, musste sich mit Toytown trotz tollem Ritt im Gelände mit Rang 5 bescheiden.

Reiten: CHIO Aachen -- Resultate vom Samstag

Aachen (De). CHIO. Springen. Jagdspringen über Gräben und Wälle (4 Sek. pro Abwurf): 1. Markus Fuchs (Sz), Sylver, 69,21 (0 Strafsekunden). 2. Christian Ahlmann (De), Perry Lee, 73,39 (4). 3. Jessica Kürten (Irl), Vivaldo, 75,10 (4). 4. Holger Wulschner (De), Rückenwind, 75,60 (4). 5. Michel Hécart (Fr), That´s Life, 76,33 (4). 6. Olivier Guillon (Fr), Kissmi des Nauves, 76,87 (4).

S/A mit Siegerrunde: 1. Kürten, Quibell, 0/47,91. 2. Ludger Beerbaum (De), Enorm, 0/47,99. 3. Beezie Madden (USA), Judgement, 0/48,22. 4. René Tebbel (De), Idol de Rêve, 0/49,03. 5. Nick Skelton (Gb), Arko, 0/49,57. 6. Jeroen Dubbeldam (Ho), Pavarotti, 0/49,75. 7. John Whitaker (Gb), Casino, 0/49,78. 8. Margie Engle (USA), Quervo Gold, 0/50,95. Ferner: 12. Niklaus Schurtenberger (Sz), Kuno, 4/51,72, alle in Siegerrunde. 20. Werner Muff (Sz), Rico, 4/89,98. 25. Fuchs, La Toya, 4/92,84.

Best of Champions (Springen mit Pferdewechsel): 1. Jos Lansink (Be), 28 Punkte, 0/69,95 im Stechen. 2. Rodrigo Pessoa (Br) 28, 8/57,04 im Stechen. 3. Marcus Ehning (De), 28, Verzicht aufs Stechen. 4. Marco Kutscher (De), 32.

Dressur. Grand Prix Spécial: 1. Isabell Werth (De), Satchmo, 77,60. 2. Anky van Grunsven (Ho), Salinero, 76,84. 3. Silvia Iklé (Sz), Salieri CH, 75,00. 4. Jan Brink (Sd), Briar, 73,36. 5. Nadine Capellmann (De), Elvis, 72,72. 6. Kirsten Beckers (Ho), Jazz, 72,28. 7. Ellen Schulten-Baumer (De), Donatha, 71,12. 8. Tinne Vilhelmson (Sd), Carex, 70,60. Ferner: 13. Christian Pläge (Sz), Regent, 67,80, ebenfalls für die GP-Kür der besten 15 qualifiziert.

Fahren. Viererzüge. Einzel (Stand nach Dressur und Marathon): 1. Christoph Sandmann (De) 150,57. 2. Ijsbrand Chardon (Ho) 151,64. 3. Werner Ulrich (Sz) 156,38. 4. Tomas Eriksson (Sd) 159,45. 5. Zoltan Lazar (Un) 160,49. 6. Boyd Exell (Au) 160,82. 7. Koos De Ronde (Ho) 163,23. Ferner: 12. Daniel Würgler (Sz) 178,93. 20. Hansheiri Weiss (Sz) 195,61.

Marathon: 1. De Ronde 100,12. 2. Sandmann 100,52. 3. Eriksson 101,59. 4. Lazar 101,61. 5. Chardon 101,72. 6. Exell 104,12. 7. Ulrich 105,18. Ferner: 16. Würgler 124,27. 20. Weiss 127,51.

Mannschaften (nach Dressur und Marathon): 1. Holland (Chardon, De Ronde, Timmerman) 314,87. 2. Deutschland (Duen, Sandmann, Weinmayr) 335,22. 3. Schweiz (Ulrich, Weiss, Würgler) 335,31. 4. Ungarn 336,81. 5. Schweden 371,33. 6. Belgien 372,86.

Vielseitigkeit (Military). Schlussklassement. Einzel: 1. Frank Ostholt (De), Air Jordan, 39,40. 2. Linda Algotsson (Sd), Stand by me, 40,40. 3. Nicolas Touzaint (Fr), Hidalgo de l´Ile, 45,60. 4. Karin Donckers (Be), Palmmyra, 46,80. 5. Zara Phillips (Gb), Toytown, 48,10. 6. Andreas Dibowski (De), Little Lemon, 48,20. 7. Ingrid Klimke (De), Seacookie, 51,60. 8. Peter Thomsen (De), The Ghost of Hamish, 52,70. Ferner: 21. Tiziana Realini (Sz), Gamour CH, 69,90.

Mannschaften: 1. Deutschland (Ostholt/Dibowski/Thomsen,Romeike) 140,30. 2. Grossbritannien (Philipps, Hunt, Whittington, Baldwin) 159,70. 3. Schweden (Linda Algotsson, Sara Algotsson, Carlerbäck, Hilton) 160,50. 4. Frankreich 181,40. 5. Holland 210,10. -- kein Schweizer Team.

(von Peter Wyrsch, Aachen/Si)

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