Zürcher Kantonsrat drängt auf den gekröpften Nordanflug

Der gekröpfte oder gekrümmte Nordanflug soll eine Alternative zu dem vom Regierungsrat seit neustem wieder favorisierten Anflug von Süden sein. Nötig machen neue Anflugverfahren die einseitigen Flugbeschränkungen Deutschlands nach dem gescheiterten Staatsvertrag.

Die Landungen von Süden her würden aber zu einer massiven Vernichtung von Wohneigentum führen, sagte ein FDP-Sprecher. Zudem sei der Nordanflug billiger. Ein Vertreter der SVP meinte, grundsätzlich seien alle Massnahmen zu prüfen, die eine Lösung im Hinblick auf die deutschen Massnahmen versprechen.

Da die Flughafenbetreiberin Unique bereits daran sei, den neuen Nordanflug zu planen, habe das Postulat den Zweck, zusätzlich Dampf aufzusetzen, hielt ein EVP-Sprecher fest. Auch die Grünen begrüssten den Vorstoss, allerdings nur in Verbindung mit einer Plafonierung der Flugbewegungen bei 320 000 pro Jahr und einer 9-stündigen Nachruhe.

Gegen die Dringlichkeit des Postulats waren die Mehrheit der SP und vereinzelte Bürgerliche. Die Südgemeinden sollten ihre Eigeninteressen zurückstellen, sagte ein SP-Sprecher. Anders könnte das Problem der einseitigen Massnahmen Deutschlands nicht gelöst werden.

Nicht die regionalen, sondern die nationale Interessen seien ins Auge zu fassen, ergänzte eine SP-Parteikollegin. Ein Votum gegen die Südanflüge erschwere erneute Verhandlungen des Bundes mit Deutschland.

(fest/sda)