Die Erhöhung des Personalbestandes der Kantonspolizei Zürich ist
notwendig für die Übertritte aus der Kriminalpolizei der Stadt
Zürich per 1. Januar 2001. Bei der Teilzusammenlegung der
Kriminalpolizeien wechseln 120 städtische Stellen aus den
Kriminalkommissariaten 2 bis 5 sowie 48 Stellen der gemischten
Dienste zum Kanton.
Die Debatte um die Aufstockung des kantonalen Polizeikorps war
für mehrere Kantonsrätinnen und -räte von SP und Grünen ein Anlass,
grundsätzliche Kritik am Vorgehen von Polizeidirektorin Rita Fuhrer
(SVP) zu äussern. Fraktionenübergreifend wurde die Ansicht
vertreten, dass der Regierungsrat einen Bericht mit konkreten
Zahlen zu den finanziellen Folgen von «Urban Kapo» vorlegen soll.
Ein SP-Sprecher erklärte, dass «Urban Kapo» unter dem Strich im
nächsten Jahr Mehrkosten von 20 Millionen Franken und anschliessend
von mindestens 10 Millionen Franken pro Jahr. Ausserdem äusserte er
Zweifel über die Effizienz der Polizeiarbeit. Ein SVP-Kantonsrat,
der als Kriminalbeamter der Stadt Zürich arbeitet, sprach von einem
«Teilausverkauf der Stadtpolizei» und einer Schwächung der
städtischen Kriminalpolizei.
Die Fraktionen von SVP und FDP verteidigten «Urban Kapo». Dabei
erinnerten sie an das Resultat der kantonalen Abstimmung über den
Lastenausgleich für die Stadt Zürich im Jahr 1999. Demnach soll der
Kanton ab 2001 die finanziellen Leistungen an die Zürcher
Stadtpolizei massiv reduzieren. Jenes Versprechen gegenüber dem
Souverän müsse jetzt eingelöst werden, sagte ein SVP-Sprecher.
Polizeidirektorin Fuhrer reagierte gelassen auf die teils
harsche Kritik. «Urban Kapo» sei ein erster Schritt in die richtige
Richtung und habe Entwicklungspotenzial. «Ob es sich um eine
langfristige Lösung handelt oder um einen Zwischenschritt zu einer
stärkeren Konzentration, lasse ich offen», sagte Fuhrer.
(bb/sda)