Frau Holle hat sich der jüngsten Teilnehmenden des Zürcher Fests
der Zünfte erbarmt: Der Kinderumzug fand zwar bei garstigen
Bedingungen statt, das samstägliche Schneetreiben indes wich einem
Dauerregen. Der Nässe und Kälte zum Trotz begleiteten Tausende von
stolzen Eltern und Schaulustigen den Auftakt des Sechseläutens
entlang der Route an Bahnhofstrasse und Limmatquai.
Punkt 14.30 Uhr setzt sich der Zug mit der berittenen
Stadtpolizei an der Spitze in Bewegung. Der Brauch will es, dass
die Kinder kostümiert sein müssen: Nach den Schweizer Trachten aus
allen Kantonen folgten die «Kinder aus aller Welt».
Dominiert haben historische Kostüme von Mittelalter bis Belle
Epoque. Im Mittelalterzug wurde erstmals das Sujet «Hadlaub»
gezeigt: Die Kinder verkörperten den Zürcher Minnesänger Meister
Johannes Hadlaub mit Gefolgschaft.
«S'schönscht Fleckli Wölt»
Zu Gast waren heuer Kinder aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden:
Traditionell und volkstümlich präsentierten sie ihre Heimat nach
dem Motto «Appenzöll Innerrhode, s'schönscht Fleckli Wölt». Die
Original-Streichmusik und das «Hierig»-Tanzpaar begleiteten die 75
Buben und Mädchen.
Mit der Verbrennung und der Explosion des Böögs findet das
Sechseläuten am Montag seinen Abschluss und Höhepunkt. Als
«höchster Gast» wird Bundesrätin Ruth Metzler punkt 18.00 Uhr den
Holzstoss mit dem Böögg auf der Bellevuewiese entzünden. Die
Justizministerin vertritt nicht nur den Bund, sondern auch den
Gastkanton Appenzell Innerrhoden.
(kil/sda)