Zürich rückt die Handschriften heraus

publiziert: Montag, 15. Jan 2007 / 18:43 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Jan 2007 / 19:28 Uhr

Bern - Mit einem Festakt in der St. Galler Stiftsbibliothek ist die Beilegung des Kulturgüterstreits zwischen St. Gallen und Zürich gefeiert worden. Bundesrat Pascal Couchepin sprach von einem «historischen Moment».

Eine Ausstellung im Barocksaal der Stiftsbibliothek zeigt die 40 mittelalterlichen Handschriften.
Eine Ausstellung im Barocksaal der Stiftsbibliothek zeigt die 40 mittelalterlichen Handschriften.
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Im Streit um die von St. Gallen geforderte Rückgabe von Raubgut aus dem Toggenburgerkrieg von 1712 seien zahlreiche Spannungen zu überwinden gewesen, sagte Couchepin im voll besetzten St. Galler Kantonsratssaal. Zur Beilegung des Konflikts sei die Vermittlung des Bundes nötig gewesen.

Der Innenminister wünschte den St. Gallern und den Zürchern «eine lange Zeit konföderaler Freundschaft». Die St. Galler Regierungsrätin Kathrin Hilber zeigte sich zufrieden. Sie sei froh, «dass wir den Weg über den Dialog gewählt haben» und eine juristische Entscheidung habe vermieden werden können.

Zürich stimmt zähneknirschend zu

Der Zürcher Regierungsrat Markus Notter sagte, aus Zürcher Sicht sei die vereinbarte Lösung schmerzlich, überlasse doch die Zentralbibliothek Zürich 40 wertvolle Handschriften auf unbestimmte Zeit der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die St. Galler würden damit aus «nicht-besitzenden Eigentümern besitzende Nicht-Eigentümer».

Der Präsident des Katholischen Administrationsrats des Kantons St. Gallen, Hardy Notter, bezeichnete das Abkommen als «einmalig». Der katholische Konfessionsteil St. Gallens sei Hauptnutzniesser. Hardy Notter dankte allen Beteiligten.

Raubgut

Vor knapp 300 Jahren, nach dem Toggenburgerkrieg von 1712, hatten Zürcher Truppen wertvolle Handschriften des Klosters St. Gallen mitgenommen. 1996 forderten der katholische Konfessionsteil und der Kanton St. Gallen das Raubgut zurück. Es folgten langwierige Verhandlungen.

Vermittlung des Bundes

Durch Vermittlung des Bundes kam im April 2006 eine Einigung zustande. Danach kehren 40 aus dem Kloster St. Gallen stammende mittelalterliche Handschriften als Leihgaben für unbestimmte Zeit aus der Zentralbibliothek Zürich in die Gallusstadt zurück.

Die Hälfte dieser Handschriften wird bis zum 25. Februar 2007 in der Sonderausstellung «Von der Limmat zurück an die Steinach» in der Stiftsbibliothek gezeigt. Couchepin, Markus Notter und weitere Gäste besichtigten nach dem Festakt die Ausstellung im Barocksaal.

(fest/sda)

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