Zürich und München schreiben Kompositionswettbewerb aus

Die beiden Direktoren Alexander Pereira vom Opernhaus Zürich und Peter Jonas von der Münchner Staatsoper wollen sich mit der neuen Initiative um den Nachwuchs bemühen. Neue noch unbekannte Komponisten sollen die Chance erhalten, an einem grossen Haus eine Oper auf die Bühne zu bringen.
In einer ersten Runde können Komponistinnen und Komponisten im Alter von bis zu 35 Jahren Projekte für Kurzopern einreichen, aus denen von einer Jury die maximal zwölf besten als Auftrag vergeben werden. Der Komponist des wiederum besten Werks erhält dann den Auftrag, eine abendfüllende Oper zu komponieren.

Festspiel-Uraufführungen
Die Kurzopern wie das abendfüllende Werk werden in Zürich und München inszeniert und an den jeweiligen Festspielen uraufgeführt, und zudem an der Partner-Bühne herausgebracht. In einigen Jahren werden somit jedes Jahr einige Kurzopern sowie eine lange Oper in Zürich und München als Weltpremiere zu sehen sein.
Das vorgegebene Thema des ersten Wettbewerbs, der künftig alle zwei Jahre durchgeführt werden soll, ist mit «Odyssee» sehr offen. In der Jury sitzen neben den Initianten Jonas und Pereira und den beiden Chefdirigenten Zubin Mehta und Franz Welser-Möst etwa die Komponisten Luciano Berio und Manfred Trojahn oder Elisabeth Bronfen von der Universität Zürich.
Es gebe genügend junge Komponisten, die jedoch aus ihrem Elfenbeinturm herausgeholt werden müssen. «Wir wollen die Tradition der Oper bewahren, aber auch Neuentwicklungen vorantreiben», sagte Pereira, «nur so bleibt eine Kunstform lebendig.»

(sda)