Zum Auftakt zur 47. Legislatur wirbt Blocher für mehr Volksnähe
Bern - Der amtsälteste Nationalrat und SVP-Bundesratskandidat Christoph Blocher und die Amtsjüngste Evi Allemann (SP/BE) haben die 47. Legislaturperiode 2003-2007 eröffnet. Um 15.12 Uhr war der Rat konstituiert.
In seinen 24 Jahren im Nationalrat habe er sich nie richtig wohlgefühlt, sagte der Zürcher SVP-Politiker und Unternehmer. Es sei ihm erst letzthin klar geworden warum: Wir Nationalräte tagen in einem Saal ohne Fenster. Damit sei es unmöglich, ins Land zu schauen.
Viele Menschen fragten sich laut Blocher, ob im fensterlosen Nationalratssaal die mit den Wahlen zum Ausdruck gebrachte Wirklichkeit überhaupt wahrgenommen werde oder ob alles im gleichen Tramp weitergehe wie bisher. Lappi tue d´Augen uuf, zitierte Blocher die Inschrift am Schwabentor Schaffhausens.
Allemann sagte, sie sei durch den Fall der Mauer 1989 politisiert worden. Im ehemaligen Ostblock herrsche eine Aufbruchstimmung, während der Schweiz Verfettung und Verkrustung drohten. Neuerungen müssten der Puppenstube Schweiz von aussen aufgezwungen werden.
Die Schweiz sollte sich an den Werten von 1848 orientieren, sagte die Jungsozialistin. Das Land habe es aufgegeben, sich immer wieder neu zu erfinden. Es müsse ein Ruck durch die Schweiz gehen. Verglichen mit dem Elend in der Welt seien hierzulande Luxusprobleme zu lösen.
Vor dem Bundeshaus machten sich verkleidete Aktivisten vom Zürcher Verein Politikinitiativen als strickende Helvetia und Willhelm Tell lustig über die Politik von SVP-Nationalrat Christoph Blocher. Sie trugen auch den Anti-Blocher-Schal des Netzwerkes blocherade.ch.
(bert/sda)
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