Zurbriggen fehlen 8 Hundertstel zum Sieg

publiziert: Dienstag, 22. Dez 2009 / 00:22 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 22. Dez 2009 / 00:52 Uhr
Silvan Zurbriggen überzeugte schon im ersten Lauf.
Silvan Zurbriggen überzeugte schon im ersten Lauf.

Silvan Zurbriggen hat sich selber ein grosses Weihnachts-Geschenk gemacht. Der Walliser belegte im Weltcup-Slalom in Alta Badia Platz 2 - acht Hundertstel hinter dem Österreicher Reinfried Herbst..

Dem Exploit lag neben einer tadellosen Leistung in beiden Durchgängen der weise Entscheid zugrunde, auf die Teilnahme in der Abfahrt in Val Gardena zu verzichten und sich stattdessen auf die beiden Rennen in Alta Badia zu konzentrieren. In den Speed-Disziplinen war der 28-Jährige in diesem Winter noch nicht wie gewünscht auf Touren gekommen. «Ich musste in den letzten Wochen untendurch.

Es war keine einfache Zeit. Meine Leistung hier im Riesenslalom (Platz 17, Red.) hat mir gezeigt, dass für mich auf dieser Piste auch im Slalom etwas drinliegt.» Auf der Gran Risa fand Zurbriggen die ihm zusagenden, eisigen Pistenverhältnisse vor. Apropos Riesenslalom: Auf Anraten des neuen Coachs Mauro Pini hatte Zurbriggen in der Vorbereitung so viel in der Basis-Disziplin gearbeitet wie noch nie. «Das waren sicher achtzig bis neunzig Prozent. Trainings im Slalom habe ich entsprechend wenig hinter mir.»

Bestzeit trotz grobem Fehler

Den ersten Durchgang hatte Zurbriggen als Viertschnellster absolviert, am Nachmittag vermochte er sich mit Bestzeit nochmals zu steigern -- trotz eins groben Fehlers im obersten Streckenteil. «Da dachte ich, es sei vorbei. Doch danach fand ich den Tritt und die Sicherheit schnell wieder», schilderte Zurbriggen die Schrecksekunde, die ihm im Endeffekt Platz 1 gekostet hat.

«Trotzdem wäre es falsch, dem knapp verpassten Sieg nachzutrauern. Die Freude und die Erleicherung überwiegen», sagte der überglückliche Zurbriggen nach der Egalisierung seiner Bestergebnisse im Slalom. Zweiter war er schon vor fünf Jahren in der Nacht-Veranstaltung in Sestriere geworden. Dazu gesellt sich die Silbermedaille an der WM 2003 in St. Moritz.

Gewonnen hat Zurbriggen im Weltcup bisher einmal; im Januar entschied er in Kitzbühel die Hahnenkamm-Kombination zu seinen Gunsten. Der letzte Schweizer Podestplatz im Slalom liegt über anderthalb Jahr zurück. Daniel Albrecht war beim Finale im März 2008 in Bormio ebenfalls Zweiter geworden. Als bislang letzter Schweizer stand in dieser Disziplin Marc Gini im November 2007 auf der Reiteralm ganz oben auf dem Podium.

Für Gini hatte sich der Slalom in Alta Badia mit Rang 7 im ersten Lauf ebenfalls sehr gut angelassen. Nach einem Zeit raubenden Schnitzer wurde er aber noch in den 20. Schlussrang durchgereicht. Zwei andere Bündner blieben schon bei «Halbzeit» auf der Strecke. Marc Berthod schrammte nach einer zu verhaltenen Fahrt um acht Hundertstel an der Final-Qualifikation vorbei: Rang 31. Die Baisse des St. Moritzers im Slalom hält damit an.

Zum siebenten Mal in Folge war er in der Entscheidung nur als Zuschauer dabei, als letztes zählbares Ergebnis in seiner Bilanz hat er Rang 10 im März 2008 beim Finale in Bormio stehen. Einen ganz kurzen Auftritt hatte Carlo Janka. Der Obersaxer fädelte schon beim zweiten Tor ein und scheiterte so auch bei seinem sechsten Start in einem Weltcup-Slalom vorzeitig. Sandro Viletta war nach seiner tags zuvor im Riesenslalom zugezogenen Handverletzung nicht am Start.

Sieg für Geschäftsmann Herbst

Mit seinem insgesamt siebenten Slalom-Sieg behielt Reinfried Herbst seine «weisse Weste» im laufenden Winter, nachdem er bereits den Auftakt in Levi (Fi) vor fünf Wochen dominiert hatte. Die Hochform während der überlangen Pause konservierte er im Europacup; in Pozza di Fassa und in Obereggen belegte er die Plätze 1 und 2.

Der durch mehrere Verletzungen immer wieder zurückgeworfene und einst aus den ÖSV-Kadern eliminierte Herbst macht mittlerweile nicht nur durch seine Slalom-Künste, sondern wie Daniel Albrecht und der Amerikaner Ted Ligety auch als Geschäftsmann von sich reden. Ende November präsentierte der seit jeher an der Mode interessierte Herbst seine erste eigene Kleider-Kollektion. Vertrieben werden unter dem Label «Die Kollektion» unter anderem T-Shirts, Jacken, Schals und Taschen.

Dritter wurde der nach dem ersten Lauf führende Manfred Pranger. Der Tiroler «Klassik-Jäger», dessen Palmarès mit den Slalom-Siegen in Wengen, Kitzbühel und Schladming geschmückt ist, versöhnte sich derart mit der Gran Risa. Vor zwei Jahren hatte der Weltmeister gleichenorts ohne zu stürzen einen Kreuzbandriss erlitten. Nach der Hälfte des Pensums hatten die Österreicher das Klassement sogar zu dritt angeführt. Benjamin Raich schied nach dem 3. Zwischenrang aus, kann aber Weihnachten trotzdem als Führender der Weltcup-Gesamtwertung feiern.

Rangliste: 1. Reinfried Herbst 1:49,31. 2. Silvan Zurbriggen (Sz) 0.08. 3. Manfred Pranger (Ö) 0,17. 4. Manfred Mölgg (It) 0,50. 5. Michael Janyk (Ka) 0,67. 6. Giuliano Razzoli (It) 0,99. 7. Julien Lizeroux (Fr) 1,30. 8. Giorgio Rocca (It) 1,59. 9. Jimmy Cochran (USA) 1,70. 10. Axel Baeck (Sd) 1,76. 11. Patrick Thaler (It) 1,97. 12. Brad Spence (Ka) 2,10. 13. Jens Byggmark (Sd) 2,13. 14. Filip Tejbal (Tsch) 2,20. 15. Maxime Tissot (Fr) 2,5. - Ferner: 20. Marc Gini (Sz) 2,60. 28. Urs Imboden (Mol/Sz) 3,81.

 

(David Bernold, Alta Badia/Si)

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