Caritas fordert

Zusammenspiel von Entwicklungshilfe und Politik

publiziert: Montag, 31. Aug 2015 / 11:40 Uhr
Der Beitrag für die Entwicklungszusammenarbeit soll erhöht werden.
Der Beitrag für die Entwicklungszusammenarbeit soll erhöht werden.

Bern - Die Schweiz muss zugunsten der Entwicklungshilfe ihre Politik in anderen Bereichen besser mit dieser abstimmen, fordert Caritas. Sie schotte etwa ihren Agrarmarkt ab, während sie für die eigenen Güter weltweit freien Zugang zu den Märkten verlange. Das sei inkohärent.

3 Meldungen im Zusammenhang
Auch biete die Schweiz nach wie vor Zuflucht für Fluchtgelder von Diktatoren, kritisierte das Hilfswerk am Montag an einer Medienkonferenz in Bern. Und sie sei zu einem Refugium für Rohstofffirmen geworden, die «ökologische und soziale Mindeststandards grob missachteten».

Die Forderung nach mehr Politikkohärenz ist Teil einer Stellungnahme des Hilfswerks zur Botschaft des Bundesrats zur Internationalen Zusammenarbeit für die Jahre 2017 bis 2020. Diese Botschaft wird die Regierung im kommenden Frühjahr dem neuen Parlament vorlegen. Der Bundesrat formuliert darin die strategische Stossrichtung für die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe.

1 Prozent des BIP

Ein weiteres Kernanliegen ist dem Hilfswerk Caritas eine Erhöhung des Beitrages für die Entwicklungszusammenarbeit. Dieser solle auf 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts erhöht werden, fordert die Caritas in ihrer Medienmitteilung. Die Schweiz stehe an der Spitze der reichsten Länder der Welt; deshalb solle sie auch einen Spitzenplatz in der Förderung der Entwicklungszusammenarbeit einnehmen.

«Die Schweizer Exportindustrie profitiert in hohem Mass von den wachsenden Märkten in den Ländern des Südens. Der wirtschaftliche Ausgleich verlangt, dass sie diese Länder in ihrer Entwicklung aktiv unterstützt und nicht nur als Exportmärkte nutzt».

Schliesslich befürchtet das Hilfswerk, verschiedene Departemente des Bundes könnten ihre Südverpflichtungen über das Budget der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzieren wollen. Ärgerlich sei etwa, dass die Schweiz Aufwendungen im Asylbereich der Entwicklungszusammenarbeit anrechne. Darunter würde die herkömmliche Entwicklungshilfe leiden.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
«Die Gefahr besteht, dass die Regierung sich dann aus der Entwicklungshilfekasse bedient.»
Bern - Der abtretende Chef der entwicklungspolitische Organisation Alliance Sud, Peter Niggli, beurteilt die Schweizer Entwicklungspolitik grundsätzlich positiv. Niggli beobachtet aber zwei ... mehr lesen
Bern - Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, der Klimagipfel in Paris sowie die ... mehr lesen
Die Schweiz hat ihre Unterstützung für fragile Länder und Regionen in den letzten Jahren um 20 Prozent erhöht. (Symbolbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei ... mehr lesen  
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines KI-Modells, das mit Bildern von Google Street View trainiert wurde, können nun subtile Veränderungen in urbanen Landschaften identifiziert werden, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten