Zwangsernährung für Rappaz angeordnet

publiziert: Sonntag, 18. Jul 2010 / 13:47 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 18. Jul 2010 / 15:44 Uhr
Das Berner Inselspital äussert sich nicht zum Fall. (Archivbild)
Das Berner Inselspital äussert sich nicht zum Fall. (Archivbild)

Bern - Das Schicksal des hungerstreikenden Walliser Hanfbauern Bernard Rappaz liegt in den Händen der Ärzte des Berner Inselspitals. Ihnen liegt seit Freitagnachmittag der Entscheid der Walliser Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten vor, Rappaz solle zwangsernährt werden.

8 Meldungen im Zusammenhang
In der Westschweizer Zeitung «Matin Dimanche» unterlegte sie den Entscheid mit einer Anordnung des Bundesgerichts vom vergangenen Donnerstag, Rappaz' Leben müsse gerettet und seine körperliche Integrität gewahrt werden.

Waeber-Kalbermatten wusste am Sonntag nicht, ob Rappaz bereits zwangsernährt wird. «Es ist jetzt an den Ärzten, über die notwendige Vorgehensweise zu entscheiden.»

Rappaz war am 12. Juli nach Bern zwangsverlegt worden, weil die Ärzte im Genfer Unispital es abgelehnt hatten, ihn zwangszuernähren. Das Berner Inselspital äussert sich nicht zum Fall.

Verantwortliche Ärzte

Am Sonntag teilte der Mediendienst einzig mit: «Unsere Ärzteschaft behandelt hungerstreikende Häftlinge nach den medizinisch-ethischen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften über die Ausübung der Tätigkeit bei inhaftierten Personen.»

In diesen Richtlinien steht zum Thema Hungerstreik unter anderem geschrieben: «Fällt die Person im Hungerstreik in ein Koma, geht der Arzt nach seinem Gewissen und seiner Berufsethik vor, es sei denn, die betreffende Person habe ausdrückliche Anordnungen für den Fall eines Bewusstseinsverlustes hinterlegt, auch wenn diese den Tod zur Folge haben können.»

Und weiter: «Der Arzt, der mit einem Hungerstreik konfrontiert ist, wahrt gegenüber den verschiedenen Parteien eine streng neutrale Haltung und muss jedes Risiko einer Instrumentalisierung seiner medizinischen Entscheide vermeiden.»

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Lausanne - Ordnen die Behörden die Zwangsernährung eines ... mehr lesen
Ärzte.
Rappaz ist zurück auf seinem Hof.
Sitten - Der Walliser Hanfbauer Bernard Rappaz ist zurück auf seinem Hof in Saxon, wo er seine Freiheitsstrafe vorläufig in Form von Hausarrest absitzt. In der Nacht auf Donnerstag war ... mehr lesen
Bern - Das Inselspital Bern ist nicht einverstanden damit, dass in der ... mehr lesen
Das Inselspital in Bern hat eine Beschwerde erhoben.
Sitten - Der Walliser Hanfbauer Bernard Rappaz hat seinen Hungerstreik vorerst beendet. Die Walliser Sicherheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten hatte ihm zuvor erlaubt, unter strengen Bedingungen seine Haftstrafe in Form von Hausarrest abzusitzen. mehr lesen 
Ob Rappaz bereits zwangsernährt werde, konnte der Anwalt nicht sagen.
Sitten - Der Anwalt von Hanfbauer ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Der Walliser Hanfbauer Bernard Rappaz, der im Gefängnistrakt des Berner Inselspitals liegt, denkt nicht an ein Ende seines Hungerstreiks. Das sagte er in einem Interview mit «Tages-Anzeiger» und «Der Bund». Seine Kräfte schwinden jedoch. mehr lesen 
Bern - Der seit mehr als 100 Tagen ... mehr lesen
Rappaz wurde 2001 wegen Anbaus und Handels mit Hanf und weiteren Delikten zu fünf Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. (Symbolbild)
Wieder gesund: Bernhard Rappaz konnte das Krankenhaus verlassen.
Sitten - Bernard Rappaz ist am Morgen wieder ins Gefängnis gebracht worden. Werde der Hanfbauer wieder in Hungerstreik treten und medizinische Massnahmen ablehnen, wolle man seinen Willen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten