Proteste eskalieren

Zwei Tote bei Protesten in Algerien

publiziert: Samstag, 8. Jan 2011 / 09:49 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 9. Jan 2011 / 19:58 Uhr

Algier - Bei den Protesten in Algerien gegen die hohen Lebenshaltungskosten sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Ausserdem wurden bei den seit Mittwoch andauernden Unruhen nach Angaben der algerischen Regierung 400 Menschen verletzt. Das Kabinett in Algier wollte noch am Wochenende über Wege zur Eindämmung der jüngsten Preissteigerungen beraten.

3 Meldungen im Zusammenhang
Der algerische Innenminister Dahou Ould Kablia sagte am Samstag im Staatsradio, unter den Verletzten seien 300 Polizisten. Kablia bestätigte zudem einen Bericht der Zeitung «El Chabar», wonach ein Jugendlicher am Freitag in Ain Lahdjel in der Provinz M'Sila erschossen wurde. Drei weitere Demonstranten wurden dem Zeitungsbericht zufolge verletzt. Eine Menge habe versucht, gewaltsam in die Post und ein Verwaltungsgebäude einzudringen. Der Schuss sei gefallen, als die Polizei gegen die Demonstranten vorgegangen sei. Ain Lahdjel liegt rund 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Algier.

Bei dem zweiten Toten handle es sich um einen Mann, der in Bou Smail rund 50 Kilometer von Algier entfernt seinen Verletzungen erlag. Wie die Nachrichtenagentur AFP von den örtlichen Rettungskräfte erfuhr, wurde der Mann von einer Tränengas-Granate mitten ins Gesicht getroffen.

Zu Krawallen kam es ein in der Nacht zum Samstag auch in Annaba, 600 Kilometer westlich von Algier. Nach Behördenangaben wurden 17 Menschen verletzt, darunter ein Polizist durch einen Steinwurf schwer. Mehrere Verwaltungsgebäude in der 800'000-Einwohner-Stadt wurden geplündert.

Beratungen angesetzt

Die Wut der Demonstranten entzündete sich an den mit Jahresbeginn stark gestiegenen Preisen für Grundnahrungsmittel. Nach Angaben der algerischen Gewerkschaft der Händler und Handwerker stiegen die Lebenshaltungskosten zuletzt um 20 bis 30 Prozent.

Am stärksten betroffen seien die Preise für Zucker und Öl. Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge sind 75 Prozent der Algerier jünger als 30 Jahre, mehr als 20 Prozent von ihnen sind arbeitslos.

Handelsminister Mustapha Benbada setzte für das Wochenende Beratungen des Kabinetts über die Preissteigerungen an.

(sl/sda)

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Eigenes Thema
Als der Patriot Act verlängert wurde, habe ich das aufgegriffen. Mit dem Resultat, dass ich von den Verehrern von Herr obama ausgepfiffen wurde.
Da haben Sie recht
Auch bei uns gibt es wohl mehr arme Leute als man denkt, die jeden Franken zweimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Wenn solche Menschen dann von der Nachbarschaft oder sogar von der eigenen Verwandtschaft auch nur die geringste Art von Verachtung oder von herablassendem Mitleid zu spüren glauben, ziehen sie sich erst recht zurück. Manche vertuschen ihre Not sogar jahrelang und erst, wenn sie gestorben sind, fragt man sich, wovon die eigentlich gelebt haben.

Aber das Thema waren nun mal die Proteste in Algerien, obwohl auch ich es begrüssen würde, manchmal hier selber frei ein Thema wählen zu dürfen. Und wenn wir dabei höflich bleiben, können wir ja auch bei einem vorgegebenen Thema mal abschweifen.
Caritas Läden
Zum Glück gibt es in der CH Caritas Läden. Es gibt in der CH genug Menschen die ausgesteuert sind. Vielleicht wäre es ohne die CARITAS Läden in der CH auch schon so weit wie in Algerien.
Spekulation
Ich bin zu 100% Ihrer Meinung. Sie sind doch ein Gutmensch!
genau,
das kommt dann noch dazu.
nicht nur die Lebensmittelpreise,
sondern auch die hohe Arbeitslosigkeit sind dort doch das Problem. Wenn es denn stimmt und rund 20% der Leute keine Arbeit haben, müsste die Wirtschaft halt vorübergehend von Staates wegen angekurbelt werden.

Wer arbeitet, kann auch einen höheren Preis für Lebensmittel bezahlen.

Was Migros betrifft, das sind Produkte quer durchs Band habe ich im Interview mit Herrn Herbert Bolliger gelesen, auch Bio, Fleisch, Milchprodukte und Schokolade.
Die Spekulation
Die freie Spekulation mit Grundnahrungsmittel wie an der Börse von Chicago gehören endlich verboten. Der Mangel an Nahrungsmittel und die damit verbundenen Krankheiten töten mehr Menschen als alle Waffen.

Zumindest die Spekulation auf Weizen und Reis gehört kontrolliert und eingeschränkt.
Lebensmittelknappheit 3
Woher kommen die Lebensmittel wo im MIGROS billiger zu erhalten sind?

Sollten sie aus der EU kommen,(Die Lebensmittel) denken Sie bitte an den Wechselkurs.

Ich esse keinen ausländischen Käse, weil der in der Regel gefärbt ist.

Der Staat hat also dafür zu sorgen, dass die Lebensmittelpreise nicht explodieren.

Ich kenne nicht alle Hintergründe von Algerien.(Wechselkurs, Abhängikeit vom Ausland etc. etc..) Ich habe nur gelesen, dass die Lebensmittelpreise Weltweit gestiegen sind.
und ich bin überzeugt,
dass weder eine Getreide- noch sonst eine Lebensmittelknappheit auf uns zukommt. Wenn in manchen Ländern die Menschen nicht ausreichend zu Essen haben, liegt dies an der Armut dieser Völker. Es scheint Ihnen vielleicht brutal, aber weltweit wird genügend Nahrung für uns alle produziert. Dass sehr viele Menschen trotzdem hungern müssen, dafür sind oft auch die Regierungen verantwortlich. Nein, das war falsch: nicht oft auch sondern meistens.

Algerien ist nicht eines der ärmeren Länder Afrikas. Aber derart massive Preiserhöhungen von bis zu 30% bei dieser Arbeitslosigkeit empfinde ich persönlich als Frechheit. Migros konnte bekanntlich die Preise teilweise senken.
Lebensmittelknappheit
40% der Lebensmittel bezieht die CH aus dem Ausland.

Wie hoch der Anteil am Getreide ist, weiss ich nicht.

Ich bin aber davon überzeugt, dass es noch in diesem Jahr zu einer Getreideknappheit kommen wird.
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