Zweifel an antijüdischem Überfall in Pariser Vorortzug

publiziert: Dienstag, 13. Jul 2004 / 15:48 Uhr

Paris - Ermittler und die Öffentlichkeit hegen Zweifel an den Schilderungen einer jungen Französin über eine antisemitische Attacke. Es gebe "erhebliche Grauzonen" in ihren Aussagen, sagte ein Polizeisprecher in Paris.

Das Hakenkreuz ist das Symbol des Nationalsozialismus.
Das Hakenkreuz ist das Symbol des Nationalsozialismus.
Die Ermittler entdeckten "Widersprüche" und fanden auch am fünften Tag keinen Zeugen, der bestätigen konnte, dass eine Gruppe Jugendlicher der Frau in einem Pariser Vorortzug das T-Shirt zerrissen und ihren Bauch mit Hakenkreuzen beschmiert habe.

Zudem hätten sie sie als Jüdin beschimpft und den Kinderwagen mit ihrem 13 Monate alten Baby umgeworfen. Rund 20 Zeugen hätten nicht eingegriffen. Der Vorfall hatte zu heftigen Verurteilungen durch Politiker, Bürgerrechtsgruppen und jüdische Vereinigungen geführt.

Rasche Überprüfung angekündigt

Justizminister Dominique Perben kündigte eine rasche und "systematische" Überprüfung aller Aussagen an. Sämtliche Einzelheiten würden unter die Lupe genommen und noch im Laufe des Tages auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft, sagte Perben vor Journalisten in Strassburg.

Die Auswertung der Bilder einer Videokamera vom Bahnhof Sarcelles, wo die Täter den Zug verlassen haben sollen, konnte die Aussage der jungen Frau nach Angaben der Ermittler nicht stützen. Auch Bahnmitarbeiter, die die Frau nach dem geschilderten Vorfall am vergangenen Freitag angesprochen haben wolle, könnten sich nicht an einen solchen Vorgang erinnern.

Keine Zeugen

Der Vertreter einer Polizeigewerkschaft sagte, es sei merkwürdig, dass sich bislang keine Zeugen, nicht einmal anonym, gemeldet hätten. Zudem gebe es "Unstimmigkeiten" in der Aussage der Frau.

Ein 28-jähriger Mann sagte, er habe die Frau auf dem Bahnhof gesehen, auf dem sie vor dem angezeigten Vorfall in den Vorortzug eingestiegen sei. Sie habe dort bereits zerrissene Kleidung getragen und geweint, aber Hilfe abgelehnt, als er sie angesprochen habe.

Ermittler betonten, die Untersuchungen würden fortgesetzt. Polizeibeamte fuhren in den Nahverkehrszügen mit, um mögliche Zeugen ausfindig zu machen.

(rp/sda)

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