Zweite Samba-Parade beendet Strassenkarneval in Rio

Den Auftakt machte die Samba-Schule Mocidade mit bunten Narren und Soldaten aus Kolonialzeiten rings um Galeonen, die Schiffe der portugiesischen Eroberer. Andere Gruppe verwandelten das Sambodrom in einen Urwald, bevölkert von Schlangen und einem Fisch in den Ausmassen eines Wals als Hommage an die reiche Tier- und Pflanzenwelt ihres Landes.

Dutzende Renaissance-Maler und Skulpturen waren weitere europäisch Themen des bunten Abends, an dem auch die berühmten fast nackten Sambatänzerinnen nicht fehlten. Die Schule Vila Isabel liess sie unter einem künstlichen Wasserfall plantschen. Den Abschluss bildeten die Vorjahres-Sieger von Beija-Flor, die brasilianische Sagen in Szene setzten.

Für die 800-Meter-Strecke hat jede Sambagruppe mit ihren Motivwagen und rund 4000 Tänzern 80 Minuten Zeit. Eine Jury ermittelt den Sieger. Der Wettbewerb ist nicht nur in Rio fast so wichtig wie die nationale Fussballmeisterschaft.

Entstanden ist der Karneval in Brasilien im 17. Jahrhundert. Damals erhielten die Sklaven das Recht, ein paar Tage im Jahr ausgelassen zu feiern und ihre Herren mit Liedern offen zu kritisieren. Aufständen sollte so vorgebeugt werden.

(smw/sda)