Somalische Rebellen töteten und entführten UNO-Mitarbeiter
Zwölf Tote nach Überfall auf Hilfsorganisation in Somalia
publiziert: Dienstag, 27. Mrz 2001 / 18:24 Uhr
Mogadischu/Nairobi - Bei einem Überfall von somalischen Rebellen auf die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans Frontières, MSF) sind am Dienstag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mindestens Sechs westliche UNO-Mitarbeiter wurden entführt.
20 Menschen seien bei den Gefechten in der Hauptstadt Mogadischu
verletzt worden, sagten Mediziner und Soldaten. Der Angriff fand
statt, als die Mediziner gerade mit einer Delegation der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer Cholera-Station
aufbrechen wollten.
Nach UNO-Angaben hielten sich die Entführten seit Montag zu einem mehrtägigen Besuch in der Stadt auf, um medizinische Projekte gegen Cholera und Polio zu betreuen. Die Geiseln wurden demnach in einem Wagen von Bewaffneten verschleppt.
Nach der Entführung der sechs UNO-Mitarbeiter lieferten sich Sicherheitskräfte der Übergangsregierung ein Feuergefecht mit den Milizen, in deren Verlauf mindestens zwölf Somalier, zumeist Zivilisten, erschossen wurden. Milizen des somalischen Kriegsherrn Musa Sudi Jalahow hatten am Morgen das Büro der Hilfsorganisation überfallen.
Verschanzen
Fünf Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation WHO und von MSF konnten sich nach Angaben der Hilfsorganisation in dem Gebäude verschanzen. Ihre Situation ist jedoch ebenfalls schwierig, da das Haus inzwischen von Anhängern des Rebellenführers umstellt sei.
Eine MSF-Sprecherin in Nairobi sagte jedoch, die Mitarbeiter in dem Haus hätten telefonisch Entwarnung gegeben und wollten das Gebäude verlassen, sobald ihre Sicherheit gewährleistet sei.
In Somalia liefern sich rivalisierende Clans einen beständigen Kampf um die Macht im Land. Auch die Ende vergangenen Jahres eingesetzte Übergangsregierung war bereits mehrfach Ziel bewaffneter Überfälle.
Erst Mitte März war auf Betreiben der Übergangsregierung nach knapp zwei Jahren wieder eine UNO-Dependance mit westlichen Mitarbeitern in Mogadischu eröffnet worden. Das Büro war im April 1998 nach der Entführung von zehn Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) geschlossen worden.
Nach UNO-Angaben hielten sich die Entführten seit Montag zu einem mehrtägigen Besuch in der Stadt auf, um medizinische Projekte gegen Cholera und Polio zu betreuen. Die Geiseln wurden demnach in einem Wagen von Bewaffneten verschleppt.
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Verschanzen
Fünf Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation WHO und von MSF konnten sich nach Angaben der Hilfsorganisation in dem Gebäude verschanzen. Ihre Situation ist jedoch ebenfalls schwierig, da das Haus inzwischen von Anhängern des Rebellenführers umstellt sei.
Eine MSF-Sprecherin in Nairobi sagte jedoch, die Mitarbeiter in dem Haus hätten telefonisch Entwarnung gegeben und wollten das Gebäude verlassen, sobald ihre Sicherheit gewährleistet sei.
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Erst Mitte März war auf Betreiben der Übergangsregierung nach knapp zwei Jahren wieder eine UNO-Dependance mit westlichen Mitarbeitern in Mogadischu eröffnet worden. Das Büro war im April 1998 nach der Entführung von zehn Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) geschlossen worden.
(kil/sda)
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