Zyankali für Göring geschmuggelt

Demnach behauptet der heute 78-jährige Herbert Lee Stivers, die Zyankali-Kapsel in einem Füllfederhalter versteckt ins Gefängnis geschmuggelt und Göring zugespielt zu haben. Sie sei ihm von einem Mann übergeben worden, der erklärt habe, Göring sei sehr krank und bei der Pille handle es sich um ein dringend benötigtes Medikament.

Göring hatte sich nach seiner Verurteilung zum Tod bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen am 15. Oktober 1946 durch Zyankali getötet. Der einstige Luftwaffenchef hinterliess eine Botschaft, in der er sich damit brüstete, das Zyankali schon die ganze Zeit seiner Gefangenschaft über besessen zu haben.

Junge Frau im Spiel

Stivers, der als Wächter bei den Prozessen eingesetzt war, bestreitet diese Version jedoch. Nach seinen Angaben übernahm er den Pillen-Botendienst, um einer jungen Frau einen Gefallen zu tun, die er seinerzeit auf einer Strasse in Nürnberg kennen gelernt habe.

Sie habe sich Mona genannt und ihn wiederum mit einem Mann bekannt gemacht, der ihm dann die Pille gegeben habe. Danach sah ich Mona nie wieder. Ich glaube, sie hat mich benutzt, zitiert die Los Angeles Times den Exsoldaten.

Stivers gab weiter an, er habe all die Jahre lang aus Furcht vor einer Bestrafung durch das US-Militär geschwiegen. Seine Tochter habe ihn nun dazu gedrängt, an die Öffentlichkeit zu gehen.

(fest/sda)