Dass die Sperre sich nun auch auf Akten ausserhalb der gesetzlichen Schutzfrist von 30 Jahren erstrecke, sei in der jüngsten Geschichte der Schweiz einzigartig und für die SGG nicht annehmbar, heisst es im veröffentlichten Schreiben.

Auch im Ausland sei es noch nie zu Sammelklage-bedingten Schutzfristverlängerungen gekommen. Die in New York eingereichten Sammelklagen bildeten keinen Notstand, der alle anderen Krisen übertreffe, mit denen die Schweiz seit 1944 konfrontiert war und die historische Fragen betroffen hätten.

Die SGG ersucht den Bundesrat dringend, zumindest Akten wieder zugänglich zu machen, die mehr als 30 Jahre alt sind. Von einer Verlängerung der Schutzfrist für Archivgut, das die schweizerisch-südafrikanischen Beziehungen ab 1960 dokumentiert, sei abzusehen.

Der Bundesrat hatte den Zugang zu Südafrika-Akten im Bundesarchiv im April unterbunden. Die Sperre gilt für Akten, in denen Namen von Unternehmen enthalten sind. Damit soll den Schweizer Firmen gegenüber ausländischen Unternehmen Rechtsgleichheit für die in den USA eingereichten Sammelklagen verschafft werden.

(bsk/sda)