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Thema: Macht ohne Kontrolle - Die Troika
Mittwoch, 25. März 2015 03:39 Uhr
Lüge zu sprechen, nix als die Lüge und die ganze Lüge
Absolute Frechheit, zu behaupten, ich hätte auch nur einen Buchstaben abgekupfert. Pauschalbesteuerung? Ich kann mich nicht erinnern, überhaupt etwas dazu geschrieben zu haben und ganz bestimmt nicht das, was Sie da wieder vor sich hin fantasieren.
Daher wiederhole ich meinen Text extra für Sie nochmals:
....die man aus diesem Desaster entnehmen kann, ist dasselbe Missverständnis von Volkswirtschaft, das man auch bei uns feststellen muss:
Die Leute begreifen nicht, dass der Geldfluss ein Kreislauf ist.
Die meisten sitzen auf dem Irrglauben, sie würden sich ihr Geld durch Arbeit verdienen. Das ist leider nur eine Scheinwahrheit und sie ist deshalb nicht leicht zu vermitteln, weil hier Wahrheit und Wahrnehmung divergieren.
Nehmen wir zur Veranschaulichung die Gruppe heran, die gar nicht arbeitet, sondern Sozialleistungen bezieht. Leider ist der Irrglaube verbreitet, man hätte selbst automatisch mehr Geld im Beutel, wenn man weniger Steuern für Sozialleistungen bezahlen müsste. Dabei geht vergessen, dass die Bezüger solcher Leistungen auf die gleiche Weise an diesem Geldkreislauf beteiligt sind, wie jeder andere. Schliesslich müssen diese Leute leben, wohnen und essen. Sie müssen also ihr Geld ausgeben. Dadurch steigt der Gesamtumsatz und das bedeutet mehr Einnahmen für Unternehmen - direkt oder indirekt.
Dass diese Bezüger dafür keine Arbeitsleistung verrichten müssen, mag man als ungerecht wahrnehmen, hat aber auf den eigenen Geldbeutel keinen oder wenn, dann sogar positiven Einfluss - zumal dann, wenn die Wirtschaft nicht in der Lage ist, allen Arbeit zu bieten.
Zwingt man in so einer Situation die Arbeitslosen zur Verrichtung irgendwelcher Arbeit, steigt damit der Druck auf die Löhne aller. Paradoxerweise hat Kreti und Pleti durch so eine Zwangsmassnahme gar weniger Geld im Beutel, als zuvor.
Die einzig sinnvolle Lösung zur Integration aller in den Arbeitsprozess erfordert in so einem Fall eine generelle Preiserhöhung. Wenn Kreti und Pleti nämlich für ihr Brot mehr bezahlen müssen, kann die Wirtschaft mehr Arbeitnehmer beschäftigen. Dadurch sinken die Abgaben für Sozialleistung.
Leider tut die moderne Wirtschaftsführung alles dazu, das Gegenteil zu erreichen; nämlich die Preise aller Produkte ständig noch mehr zu senken. Ergebnis davon: höhere Arbeitslosigkeit, höhere Sozialabgaben. Der (noch-)Arbeitnehmer hat also gar nichts von den tieferen Preisen, da er die Differenz für die Lebenserhaltung der nun arbeitslos gewordenen aufwenden muss.
Warum ich das schreibe? Nun, es steht bald wieder eine neue Runde von Steuersenkungen für Unternehmen in der Schweiz an. Das ist so ziemlich das dümmste, was die Schweizer Volkswirtschaft tun kann (und vielleicht wird). Das wird dem Werkplatz Schweiz den Gnadenschuss versetzen.
Die Unternehmen zahlen heute schon praktisch keine Steuern mehr. Dadurch halten sie sich zwar im internationalen Wettbewerb auf Augenhöhe; gleichzeitig wird aber die Binnenwirtschaft abgewürgt - das Rückgrat jeder Volkswirtschaft, auch wenn halbschlaue Superökonomen immer erklären, die Exportwirtschaft sei das Rückgrat.
Das müssen die natürlich erzählen, denn wo sonst, wenn nicht im globalen Business wird das grosse Geld verdient. Nur logisch also, dass deren Reisläufer ihre Geldgeber als wichtigsten Teil der Volkswirtschaft bezeichnen, was fertiger Schwachsinn ist.
Ein tiefer Unternehmenssteuersatz zieht sog. "Investoren" an (merke: Investoren sind keine Unternehmer, sondern nur Geldverleiher). Die platzieren dann ihre Glaspaläste und Grossproduktionen auf unsere grünen Wiesen und füllen die neuen Arbeitsplätze mit billigen Arbeitern, die sie gleich dazu importieren. Klar entstehen dadurch auch gewisse Absatzmärkte für das heimische Kleingewerbe, aber der Effekt wird durch die Konkurrenzwirkung, welche insgesamt viel stärker ist, zunichte gemacht. Beweis für diese Behauptung kann jeder mit eigenen Augen sehen. Oder hat jemand erkennen können, dass durch solche "Investoren" das einheimische Kleingewerbe gewachsen wäre? Im Gegenteil - seit den 90ern verschwinden diese leise und langsam, aber stetig.
Diese Konzerne verdienen sich eine goldene Nase, benutzen unsere Infrastrukturen gratis - denn sie bezahlen ja kaum Steuern - und wenn sie ihre Arbeitsstellen auch noch nahe der Grenze ansiedeln (was nicht selten ist) bezahlen nicht einmal deren Billigarbeiter bei uns Steuern, wenn es sich um Grenzgänger handelt.
Gleichzeitig mischen sie sich in die nationale Politik ein und machen Druck für irgendwelche "bilateralen Verträge" und Personenfreizügigkeiten. Darüber freut sich nun noch das Baugewerbe, allerdings auch nur temporär, denn es lässt sich nirgendwo unendlich bauen. Weiter freuen sich - allerdings längerfristig betrachtet ebenso grundlos - Gewerbetreibende, da der Konsum mit jedem Zuwanderer natürlich ansteigt. Leider steigen dadurch aber auch die Kosten für Infrastruktur, für Strassen, Bahn, Schulen, Krankenhäuser etc.
Was noch nicht einberechnet wurde, ist, dass tiefere Unternehmenssteuern automatisch zu einer Mehrbelastung natürlicher Personen führt. Irgendjemand muss ja die Zeche bezahlen. Die haben somit alle weniger Kaufkraft im Geldbeutel und die Abwärtsspirale nimmt dadurch ihren unaufhaltsamen Lauf. Um diesen auszugleichen, benötigt "die Wirtschaft" aka "die Heuschrecken" nämlich eine ungebremste Zuwanderung. Nur so bleiben die Unternehmer von dieser Abwärtsspirale verschont. Sie wirkt dann nur auf den einzelnen Arbeitnehmer.
Der einzige Weg, dieses selbstmörderische System zu stoppen, muss daher lauten, die Unternehmenssteuern zu erhöhen. Das mag zwar im ersten Moment unglaublich daneben klingen. Vor allem für jene Betriebe, die jetzt schon auf dem Zahnfleisch laufen.
Der längerfristige Effekt wäre aber, dass die Investoren allmählich ihr Interesse verlieren und ihre Produktion irgendwo in eine billigere Pampa verlagern. Theoretisch (!) werden dadurch allmählich die Staatsausgaben geringer, die Steuerbelastung auf dem einzelnen Geldbeutel ebenso, die Kaufkraft wieder höher und damit die Binnenkonjunktur angekurbelt. Die Preise werden steigen und damit eben auch die Löhne.
Ich schreibe bewusst "theoretisch", weil natürlich die Interimseffekte zum Teil verheerende Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben können. Rezession ist für eine gewisse Zeit fast unvermeidlich.
Aber ich fürchte, es gibt keinen Königsweg. Entweder, man geht durch den Regen, um wieder ins schönere Wetter zu gelangen oder man entschliesst sich, langsam, aber sicher den Werkplatz komplett zu Boden zu fahren.
Wer aus kurzfristigem Eigennutz den 2.Weg bevorzugt, weil die Hand voll Geldscheffler, die sich frech als "Schweizer Wirtschaft" bezeichnen wieder einmal mit der Abwanderung von Arbeitsplätzen droht, dann wird morgen oder übermorgen auch für ihn der Geldbeutel immer schmaler.
Und daran sind nicht diejenigen Schuld, die bereits nichts mehr haben, sondern diejenigen, die den Rahm Eures Schaffens abschöpfen. Mitunter kann es also klüger sein, den unbequemen Weg zu wählen. Würde ich jedenfalls meinen Kindern zuliebe tun, wenn ich welche hätte.
Daher wiederhole ich meinen Text extra für Sie nochmals:
....die man aus diesem Desaster entnehmen kann, ist dasselbe Missverständnis von Volkswirtschaft, das man auch bei uns feststellen muss:
Die Leute begreifen nicht, dass der Geldfluss ein Kreislauf ist.
Die meisten sitzen auf dem Irrglauben, sie würden sich ihr Geld durch Arbeit verdienen. Das ist leider nur eine Scheinwahrheit und sie ist deshalb nicht leicht zu vermitteln, weil hier Wahrheit und Wahrnehmung divergieren.
Nehmen wir zur Veranschaulichung die Gruppe heran, die gar nicht arbeitet, sondern Sozialleistungen bezieht. Leider ist der Irrglaube verbreitet, man hätte selbst automatisch mehr Geld im Beutel, wenn man weniger Steuern für Sozialleistungen bezahlen müsste. Dabei geht vergessen, dass die Bezüger solcher Leistungen auf die gleiche Weise an diesem Geldkreislauf beteiligt sind, wie jeder andere. Schliesslich müssen diese Leute leben, wohnen und essen. Sie müssen also ihr Geld ausgeben. Dadurch steigt der Gesamtumsatz und das bedeutet mehr Einnahmen für Unternehmen - direkt oder indirekt.
Dass diese Bezüger dafür keine Arbeitsleistung verrichten müssen, mag man als ungerecht wahrnehmen, hat aber auf den eigenen Geldbeutel keinen oder wenn, dann sogar positiven Einfluss - zumal dann, wenn die Wirtschaft nicht in der Lage ist, allen Arbeit zu bieten.
Zwingt man in so einer Situation die Arbeitslosen zur Verrichtung irgendwelcher Arbeit, steigt damit der Druck auf die Löhne aller. Paradoxerweise hat Kreti und Pleti durch so eine Zwangsmassnahme gar weniger Geld im Beutel, als zuvor.
Die einzig sinnvolle Lösung zur Integration aller in den Arbeitsprozess erfordert in so einem Fall eine generelle Preiserhöhung. Wenn Kreti und Pleti nämlich für ihr Brot mehr bezahlen müssen, kann die Wirtschaft mehr Arbeitnehmer beschäftigen. Dadurch sinken die Abgaben für Sozialleistung.
Leider tut die moderne Wirtschaftsführung alles dazu, das Gegenteil zu erreichen; nämlich die Preise aller Produkte ständig noch mehr zu senken. Ergebnis davon: höhere Arbeitslosigkeit, höhere Sozialabgaben. Der (noch-)Arbeitnehmer hat also gar nichts von den tieferen Preisen, da er die Differenz für die Lebenserhaltung der nun arbeitslos gewordenen aufwenden muss.
Warum ich das schreibe? Nun, es steht bald wieder eine neue Runde von Steuersenkungen für Unternehmen in der Schweiz an. Das ist so ziemlich das dümmste, was die Schweizer Volkswirtschaft tun kann (und vielleicht wird). Das wird dem Werkplatz Schweiz den Gnadenschuss versetzen.
Die Unternehmen zahlen heute schon praktisch keine Steuern mehr. Dadurch halten sie sich zwar im internationalen Wettbewerb auf Augenhöhe; gleichzeitig wird aber die Binnenwirtschaft abgewürgt - das Rückgrat jeder Volkswirtschaft, auch wenn halbschlaue Superökonomen immer erklären, die Exportwirtschaft sei das Rückgrat.
Das müssen die natürlich erzählen, denn wo sonst, wenn nicht im globalen Business wird das grosse Geld verdient. Nur logisch also, dass deren Reisläufer ihre Geldgeber als wichtigsten Teil der Volkswirtschaft bezeichnen, was fertiger Schwachsinn ist.
Ein tiefer Unternehmenssteuersatz zieht sog. "Investoren" an (merke: Investoren sind keine Unternehmer, sondern nur Geldverleiher). Die platzieren dann ihre Glaspaläste und Grossproduktionen auf unsere grünen Wiesen und füllen die neuen Arbeitsplätze mit billigen Arbeitern, die sie gleich dazu importieren. Klar entstehen dadurch auch gewisse Absatzmärkte für das heimische Kleingewerbe, aber der Effekt wird durch die Konkurrenzwirkung, welche insgesamt viel stärker ist, zunichte gemacht. Beweis für diese Behauptung kann jeder mit eigenen Augen sehen. Oder hat jemand erkennen können, dass durch solche "Investoren" das einheimische Kleingewerbe gewachsen wäre? Im Gegenteil - seit den 90ern verschwinden diese leise und langsam, aber stetig.
Diese Konzerne verdienen sich eine goldene Nase, benutzen unsere Infrastrukturen gratis - denn sie bezahlen ja kaum Steuern - und wenn sie ihre Arbeitsstellen auch noch nahe der Grenze ansiedeln (was nicht selten ist) bezahlen nicht einmal deren Billigarbeiter bei uns Steuern, wenn es sich um Grenzgänger handelt.
Gleichzeitig mischen sie sich in die nationale Politik ein und machen Druck für irgendwelche "bilateralen Verträge" und Personenfreizügigkeiten. Darüber freut sich nun noch das Baugewerbe, allerdings auch nur temporär, denn es lässt sich nirgendwo unendlich bauen. Weiter freuen sich - allerdings längerfristig betrachtet ebenso grundlos - Gewerbetreibende, da der Konsum mit jedem Zuwanderer natürlich ansteigt. Leider steigen dadurch aber auch die Kosten für Infrastruktur, für Strassen, Bahn, Schulen, Krankenhäuser etc.
Was noch nicht einberechnet wurde, ist, dass tiefere Unternehmenssteuern automatisch zu einer Mehrbelastung natürlicher Personen führt. Irgendjemand muss ja die Zeche bezahlen. Die haben somit alle weniger Kaufkraft im Geldbeutel und die Abwärtsspirale nimmt dadurch ihren unaufhaltsamen Lauf. Um diesen auszugleichen, benötigt "die Wirtschaft" aka "die Heuschrecken" nämlich eine ungebremste Zuwanderung. Nur so bleiben die Unternehmer von dieser Abwärtsspirale verschont. Sie wirkt dann nur auf den einzelnen Arbeitnehmer.
Der einzige Weg, dieses selbstmörderische System zu stoppen, muss daher lauten, die Unternehmenssteuern zu erhöhen. Das mag zwar im ersten Moment unglaublich daneben klingen. Vor allem für jene Betriebe, die jetzt schon auf dem Zahnfleisch laufen.
Der längerfristige Effekt wäre aber, dass die Investoren allmählich ihr Interesse verlieren und ihre Produktion irgendwo in eine billigere Pampa verlagern. Theoretisch (!) werden dadurch allmählich die Staatsausgaben geringer, die Steuerbelastung auf dem einzelnen Geldbeutel ebenso, die Kaufkraft wieder höher und damit die Binnenkonjunktur angekurbelt. Die Preise werden steigen und damit eben auch die Löhne.
Ich schreibe bewusst "theoretisch", weil natürlich die Interimseffekte zum Teil verheerende Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben können. Rezession ist für eine gewisse Zeit fast unvermeidlich.
Aber ich fürchte, es gibt keinen Königsweg. Entweder, man geht durch den Regen, um wieder ins schönere Wetter zu gelangen oder man entschliesst sich, langsam, aber sicher den Werkplatz komplett zu Boden zu fahren.
Wer aus kurzfristigem Eigennutz den 2.Weg bevorzugt, weil die Hand voll Geldscheffler, die sich frech als "Schweizer Wirtschaft" bezeichnen wieder einmal mit der Abwanderung von Arbeitsplätzen droht, dann wird morgen oder übermorgen auch für ihn der Geldbeutel immer schmaler.
Und daran sind nicht diejenigen Schuld, die bereits nichts mehr haben, sondern diejenigen, die den Rahm Eures Schaffens abschöpfen. Mitunter kann es also klüger sein, den unbequemen Weg zu wählen. Würde ich jedenfalls meinen Kindern zuliebe tun, wenn ich welche hätte.
3 Kommentare
· Die Qiuntessenz? | Kassandra | Di, 24.03.15 18:11 |
· Lüge zu sprechen, nix als die Lüge und die ganze Lüge | keinschaf | Mi, 25.03.15 03:39 |
· Die Quintessenz... | keinschaf | Di, 24.03.15 04:06 |
Mitreden |
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