swissinfo stellt Radiodienst ein

publiziert: Montag, 18. Okt 2004 / 10:43 Uhr / aktualisiert: Montag, 18. Okt 2004 / 11:13 Uhr

Bern - Ein Kapitel Schweizer Radiogeschichte geht am 31. Oktober zu Ende. Nach 70 Jahren stellt swissinfo seinen Radiodienst ein. Auslandschweizer können sich künftig nur noch via Internet über das Geschehen in ihrer Heimat informieren.

Durch den Internet-Boom gerät das Kurzwellenradio zum Relikt alter Zeiten.
Durch den Internet-Boom gerät das Kurzwellenradio zum Relikt alter Zeiten.
Das Ende des ehemaligen Schweizer Radio International (SRI) sei mit der Streichung von Bundessubventionen im Dezember 2003 eingeleitet worden, sagte swissinfo-Direktor Nicolas Lombard gegenüber der sda. swissinfo sei immer vom politischen Willen abhängig gewesen und werde es immer bleiben.

Verantwortlich für die Einstellung des Radiodienstes ist auch die technische Entwicklung, vor allem der Internet-Boom. Deshalb hat swissinfo sein Radio-Angebot seit 1999 nach und nach abgebaut und seine Dienste auf die Multimedia-Plattform www.swissinfo.org konzentriert. Lombard hoffte lange, den Dienst auf beiden Ebenen weiterführen zu können.

Kein Ersatz

Obwohl die Auslandschweizer durchschnittlich mehr das Internet benützten als die Schweizer selber, habe nicht jeder Schweizer im Ausland Zugang zum Internet, sagt Rudolf Wyder, Direktor der Auslandschweizer-Organisation (ASO). Radio und Internet seien zu unterschiedlich, als dass sie sich ersetzen könnten.

Der ASO-Direktor bedauert den Entscheid, den Radiodienst einzustellen. Die Auslandschweizer würden damit einen Teil ihrer Verbindung mit der Heimat verlieren. Gleichzeitig verliere die Schweiz im Ausland einen Teil ihrer Ausstrahlung.

Kein Empfang

Wyder will daraus kein Drama machen, denn ein Teil des Ausfalls des Kurzwellendienstes werde durch die Internet-Plattform wieder wett gemacht. Zudem sei die Einstellung des Radiodienstes nicht von heute auf morgen erfolgt. In verschiedenen Teilen der Welt habe seit Jahren keine Sendungen mehr empfangen können.

Das Echo auf die Einstellung des Radiodienstes sei gross gewesen, sagt Wyder. Gleichzeitig seien auch viele positive Reaktionen auf das Internet-Angebot eingegangen. Pro Monat wurden gemäss Lombard 8 Mio. Zugriffe registriert. "Eine grosse Zahl für eine Website ohne Sex, Crime und Fun", meint Lombard.

Gute Noten

Die Befürchtung bleiben bestehen, das früher oder später auch swissinfo.org von der Bildfläche verschwindet. Wenn die Politik nicht mehr mitmacht, muss swissinfo auch in der heutigen Form schliessen, meint Lombard. Allerdings habe die neue Form in der Vernehmlassung zum neuen Radio- und TV-Gesetz gute Noten erhalten.

ASO-Direktor Wyder hofft nicht, dass die Internet-Plattform wegen zu geringen finanziellen Mitteln zu einem simplen Informationsaustausch-Medium zwischen den SRG-Regionen verkommt. Für Wyder ist es wichtig, dass zwischen Informationen für die Schweizer und solchen für die Auslandschweizer unterschieden wird.

Für die Schweizer im Ausland müssten die Informationen - zum Beispiel über eidgenössische Abstimmungen - verstärkt mit Hintergründen angereichert und in einen Gesamtkontext gestellt werden.

(Mélanie Sauvain/sda)

 
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