Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen
Zehntausende an Kundgebungen in Schweizer Städten
1. Mai Kundgebungen in der Schweiz waren gut besucht
publiziert: Dienstag, 1. Mai 2001 / 17:42 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Mai 2001 / 18:32 Uhr
Bern - Zehntausende haben am Dienstag an 1. Mai-Kundgebungen gegen die Kluft zwischen Arm und Reich demonstriert. In Zürich hielt die Polizei die gewalttätige «Nachdemonstration» durch Einkesselung in Schach. In den übrigen Städten verliefen die Kundgebungen friedlich.
Ruhig begonnen hatte der Tag der Arbeit auch in der Limmatstadt.
Rund 7000 Menschen nahmen nach Polizeieinschätzung an der
offiziellen Veranstaltung teil. Als umstrittene Hauptrednerin rief
die Palästinenserin Leila Khaled zur Unterstützung des
Freiheitskampfes ihres Volkes auf. Die Politik Israels unter Ariel
Sharon sei eine Form von Faschismus, erklärte Khaled.
Steine und Farbbeutel
Noch vor Abschluss der offiziellen Schlusskundgebung auf dem Bahnhofplatz aber begann die übliche «Nachdemonstration». Ein Zug von einigen hundert schwarz vermummten «Nachdemonstranten» zog auf das 1.-Mai-Festgelände zu. Die Teilnehmenden schmissen Steine und Farbbeutel, die Polizei antwortete mit Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfern.
Das Festgelände auf dem Zeughausareal zu erreichen, gelang dem «Nachdemo-Zug» nicht: Er wurde von einem massiven Polizeiaufgebot abgefangen und beim Theaterhaus Gessnerallee eingekesselt. Die grösstenteils jugendlichen Demonstrierenden versuchten zwar immer wieder durchzubrechen, blieben aber erfolglos: Ein Entkommen war nicht möglich. Die Polizei nahm reihenweise Verhaftungen vor.
In den übrigen Schweizer Städten verliefen die Kundgebungen friedlich. In Bellinzona machten rund 1500 Personen bei ihrem Marsch durch die Strassen vor den Grossverteilern Halt, um gegen deren Lohn- und Arbeitsplatzpolitik zu protestieren.
«Ein wahrer Skandal»
In den Reden der Prominenz aus SP- und Gewerkschafts-Kreisen war die Schere zwischen hohen und tiefen Einkommen eines der Hauptthemen. Bundespräsident Moritz Leuenberger machte in Unterseen bei Interlaken klar, dass für ihn die Tiefstlöhne in der Privatwirtschaft, «die von der Fürsorge nachgebessert werden müssen, damit sie zum Leben reichen», ein wahrer Skandal seien.
Zum Kampf gegen Armut und Angst rief Bundesrätin Ruth Dreifuss in Bern und Biel auf. Die Schere zwischen hohen und tiefen Einkommen dürfe sich nicht noch mehr öffnen, sagte Dreifuss. Zudem dürfe die AHV nicht zum Spielball einiger Angstmacher werden, machte Dreifuss geltend.
Von Verteilungskampf und «Selbstbedienungsmentalität» bei den Kadersalären sprach der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB), Paul Rechsteiner. Der Gewerkschafter rief zur Verteidigung des funktionierenden Sozialstaats auf. Wenn etwas die Gesellschaft zusammenhalte, sei es der Sozialstaat, sagte Rechsteiner in Basel und Luzern.
Kluft zwischen Arm und Reich
Auch die Zürcher Nationalrätin und Vizepräsidentin der SPS, Christine Goll, warnte in Winterthur vor der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich. Alle sollten am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben können, forderte Goll.
SP-Fraktionschef Franco Cavalli sprach sich in seinen 1. Mai- Reden in Gelterkinden BL und Solothurn dagegen aus, dass die SP in die Mitte rückt. Die Linke müsse vielmehr stärker und kämpferischer werden, sagte Cavalli. In der Schweiz, wo die Hälfte der Arbeiterklasse kein Stimmrecht habe, könne die Linke sowieso keine Mehrheit erreichen.
Der Tag der Arbeit wird in der Schweiz in acht Kantonen mit einem arbeitsfreien Tag gefeiert. Offizieller Feiertag ist der 1. Mai in den beiden Basel und im Jura. Auch in Zürich, Schaffhausen, Thurgau, Solothurn und im Tessin kamen die Arbeitenden zu einem arbeitsfreien Tag.
Steine und Farbbeutel
Noch vor Abschluss der offiziellen Schlusskundgebung auf dem Bahnhofplatz aber begann die übliche «Nachdemonstration». Ein Zug von einigen hundert schwarz vermummten «Nachdemonstranten» zog auf das 1.-Mai-Festgelände zu. Die Teilnehmenden schmissen Steine und Farbbeutel, die Polizei antwortete mit Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfern.
Das Festgelände auf dem Zeughausareal zu erreichen, gelang dem «Nachdemo-Zug» nicht: Er wurde von einem massiven Polizeiaufgebot abgefangen und beim Theaterhaus Gessnerallee eingekesselt. Die grösstenteils jugendlichen Demonstrierenden versuchten zwar immer wieder durchzubrechen, blieben aber erfolglos: Ein Entkommen war nicht möglich. Die Polizei nahm reihenweise Verhaftungen vor.
In den übrigen Schweizer Städten verliefen die Kundgebungen friedlich. In Bellinzona machten rund 1500 Personen bei ihrem Marsch durch die Strassen vor den Grossverteilern Halt, um gegen deren Lohn- und Arbeitsplatzpolitik zu protestieren.
«Ein wahrer Skandal»
In den Reden der Prominenz aus SP- und Gewerkschafts-Kreisen war die Schere zwischen hohen und tiefen Einkommen eines der Hauptthemen. Bundespräsident Moritz Leuenberger machte in Unterseen bei Interlaken klar, dass für ihn die Tiefstlöhne in der Privatwirtschaft, «die von der Fürsorge nachgebessert werden müssen, damit sie zum Leben reichen», ein wahrer Skandal seien.
Zum Kampf gegen Armut und Angst rief Bundesrätin Ruth Dreifuss in Bern und Biel auf. Die Schere zwischen hohen und tiefen Einkommen dürfe sich nicht noch mehr öffnen, sagte Dreifuss. Zudem dürfe die AHV nicht zum Spielball einiger Angstmacher werden, machte Dreifuss geltend.
Von Verteilungskampf und «Selbstbedienungsmentalität» bei den Kadersalären sprach der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB), Paul Rechsteiner. Der Gewerkschafter rief zur Verteidigung des funktionierenden Sozialstaats auf. Wenn etwas die Gesellschaft zusammenhalte, sei es der Sozialstaat, sagte Rechsteiner in Basel und Luzern.
Kluft zwischen Arm und Reich
Auch die Zürcher Nationalrätin und Vizepräsidentin der SPS, Christine Goll, warnte in Winterthur vor der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich. Alle sollten am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben können, forderte Goll.
SP-Fraktionschef Franco Cavalli sprach sich in seinen 1. Mai- Reden in Gelterkinden BL und Solothurn dagegen aus, dass die SP in die Mitte rückt. Die Linke müsse vielmehr stärker und kämpferischer werden, sagte Cavalli. In der Schweiz, wo die Hälfte der Arbeiterklasse kein Stimmrecht habe, könne die Linke sowieso keine Mehrheit erreichen.
Der Tag der Arbeit wird in der Schweiz in acht Kantonen mit einem arbeitsfreien Tag gefeiert. Offizieller Feiertag ist der 1. Mai in den beiden Basel und im Jura. Auch in Zürich, Schaffhausen, Thurgau, Solothurn und im Tessin kamen die Arbeitenden zu einem arbeitsfreien Tag.
(kil/sda)
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