100-m-Siegerin Campbell musste minutenlang bangen

publiziert: Montag, 27. Aug 2007 / 19:26 Uhr / aktualisiert: Montag, 27. Aug 2007 / 19:43 Uhr

Osaka - Der 100-m-Final der Frauen entwickelte sich am dritten Tag der Weltmeisterschaften in Osaka (Jap) zu einem toten Rennen. Erst nach minutenlangem Warten stand Veronica Campbell (Jam) als Siegerin in 11,01 Sekunden fest.

Wie Carolina Klüft übers Wochenende schafften am Montag auch 10'000-m-Läufer Kenenisa Bekele (Äth) und Hammerwerfer Iwan Tichon (WRuss) den dritten WM-Titel in Serie.

Veronica Campbell nahm mit ihrem Erfolg nicht nur Revanche für ihren Landsmann Asafa Powell, der am Vortag vom Amerikaner Tyson Gay in die Schranken gewiesen worden war, sondern auch für Helsinki 2005. Campbell blieb nach Tausendstelssekunden Siegerin in 11,01 gegen Titelverteidigerin Lauryn Williams (USA), die an den WM vor zwei Jahren ihrerseits Campbell um zwei Hundertstel geschlagen hatte. Bronze ging in 11,02 an Carmelita Jeter (USA).

Favoritin Torry Edwards blieb in 11,05 bloss Rang 4, nachdem sie anfänglich auf der Anzeigetafel noch als Siegerin eingeblendet wurde. Unmittelbar hinter Edwards, die nach der Suspendierung von Kelli White (USA) das Gold von Paris 2003 erbte, reihten sich mit Kim Gevaert (Be) und Christine Arron (Fr) zwei Europäerinnen ein. Die ersten sechs blieben bloss durch sieben Hundertstels getrennt.

Campbell ist eine verdiente Siegerin, zumal sie in diesem Jahr vor den WM als einzige Läuferin Edwards über 100 m eine Niederlage beigefügt hatte. Sie wird wie 100-m-Sieger Gay von Lance Brauman trainiert, der dieser Tage aus dem Knast entlassen wird. Die erst 25-jährige Campbell hat neun Geschwister und gewann in Athen 2004 und Sydney 2000 schon insgesamt vier Olympiamedaillen. Davon waren jene in Athen für die Disziplinen 200 und 4x100 m aus Gold gefertigt.

Bekeles Endschnelligkeit unwiderstehlich

Über 10'000 m löste Kenenisa Bekele seine Aufgabe souverän. Auf den letzten 200 Metern konterte der Äthioper den Angriff seines Landsmannes Sileshi Sihine und lief in 27:05,90 Minuten vier Sekunden vor seinem ersten Verfolger ins Ziel.

Somit ergab sich die gleiche Rangfolge wie an den Olympischen Spielen in Athen oder ein Jahr später an den WM in Helsinki. Zersenay Tadese (Eri), der drei Viertel des Rennens mit Kilometerzeiten knapp unter der 2:45er-Marke das Tempo vorgab, wurde mit Rang 4 schlecht belohnt. Der Kenianer Martin Irungu Mathathi sprengte drei Runden vor Schluss mit einem Antritt das Spitzenquartett und lief unbedrängt zu Bronze. Auf der letzten Runde distanzierte ihn das Duo Bekele/Sihine problemlos.

Bekele strafte mit seinem Erfolg jene Kritiker Lügen, die ihm eine Krise nachsagen wollen. Der Weltrekordhalter über die beiden langen Bahndistanzen und fünffache Double-Gewinner bei Cross-Weltmeisterschaften hatte im Frühling bei den Titelkämpfen in Mombassa (Ken) geschwächelt. Für einen Start über die 25 Bahnrunden konnte sich kein einziger Europäer durchringen.

Wieder keine Medaille für Japan

Die Hoffnungen auf eine Medaille an den Heim-WM ruht für Japan nun endgültig auf dem Frauen-Marathon. Nachdem Viktor Röhlin bereits seinen Teil zu dieser Ausgangslage beigetragen hatte, banden die Hammerwerfer auch Olympiasieger Koji Murofushi zurück.

Der Japaner verzeichnete zwar drei Würfe über die 80-m-Marke, doch 80,46 reichten bloss zu Platz 6. Gold ging an Titelverteidiger Iwan Tichon. Der Weissrusse überflügelte im letzten Versuch mit der Jahres-Weltbestleistung von 83,63 m den bis dahin führenden Primoz Kozmus. Dem Slowenen gelang zwar im sechsten Versuch auch nochmals eine Steigerung, doch sein Gerät schlug bereits bei 82,29 m in den Rasen ein.

Einen längeren Unterbruch verursachte der erste Wurf von Miloslav Konopka. Dem Slowaken entglitt beim Andrehen die Eisenkugel. Diese durchriss seitlich das Netz und kullerte über die Bahn bis zur Weitsprunganlage. Die Szene erinnerte an das Golden-League-Meeting von Rom, an dem der französische Weitspringer Salim Sdiri durch einen Speer von Tero Pitkämäki (Fi) am Rücken verletzt wurde. Diesmal kam niemand zu Schaden.

Doppelerfolg durch Russinnen

Vor dem 10'000-m-Lauf hatten Russlands Steeplerinnen den ersten Doppelerfolg in Osaka realisiert, obwohl Favoritin und Weltrekordhalterin Gulnara Samitowa-Galkina bloss auf Rang 7 kam. Jekaterina Wolkowa und Tatjana Petrowa holten die Kohlen aus dem Feuer.

Siegerin Wolkowa lief in 9:06,57 den zweitbesten Wert aller Zeiten und verfehlte den Weltrekord um rund fünf Sekunden. «Den Sieg widme ich meinem dreijährigen Sohn Daniel», sagte sie. Petrowa steht in der ewigen Bestenliste neu an Position 3.

Hochklassige Leistungen sind im Hochsprung der Männer zu erwarten. Nicht weniger als 15 (!) Athleten überquerten am Morgen die Qualifikationshöhe von 2,29 m; normalerweise schafft in den technischen Disziplinen bloss einen handvoll Aktive die Vorgabe, sodass die Bestklassierten das Zwölferfeld aufstocken.

Für Eunice Barber bildeten 6,51 m in der Weitsprung-Qualifikation bereits Endstation. Die Französin hatte zugunsten dieser einen Disziplin auf den Siebenkampf verzichtet. Mit Daniel Kipchirchir Komen (Ken) schied in den 1500-m-Halbfinals ein Medaillenanwärter durch Sturz aus.

( Hans Leuenberger /Si)

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