Santa Cruz - Fast 1000 Flüchtlinge aus Afrika sind binnen 24 Stunden auf den Kanarischen Inseln angekommen. Unter den bis Mittwochmorgen aufgegriffenen Migranten seien 28 Minderjährige, teilten die Behörden der spanischen Region mit.
Die meisten Immigranten stammen aus dem Senegal. Der Krieg zwischen der Linksregierung Spaniens und den rechten Putschisten in den 1930er Jahren begründete eine jahrzehntelange Diktatur und forderte hunderttausende Opfer.
Seit Jahresbeginn gelang etwa 20 000 Afrikanern die Flucht auf die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln. Das sind etwa viermal mehr als im gesamten Vorjahr.
Nach offiziellen Angaben ertranken in diesem Jahr ungefähr 600 Menschen auf der Flucht. Nichtregierungsorganisationen sprechen sogar von bis zu 3000 Toten.
Unterstützung gefordert
Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat Spanien von der EU mehr Unterstützung gefordert. Zudem verlangt es von den afrikanischen Staaten mehr Engagement im Kampf gegen die illegale Migration.
Um bei der Identifizierung der Zuwanderer zu helfen und somit eine Abschiebung zu ermöglichen, reisten nach Radioberichten nun senegalesische Polizisten auf die Kanaren. Die Ankömmlinge haben in der Regel keine Ausweispapiere bei sich.
Ausserdem plane die spanische Regierung eine Informationskampagne im Senegal, berichtete die Zeitung «El Mundo». Ziel sei es, potenzielle Bootsflüchtlinge von einer Überfahrt abzuhalten.
(bert/sda)
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