15 Tote bei neuem Anschlag in Sri Lanka

publiziert: Samstag, 7. Jan 2006 / 13:06 Uhr / aktualisiert: Samstag, 7. Jan 2006 / 14:01 Uhr

Colombo - Bei einem Sprengstoffanschlag vor der Ostküste Sri Lankas sind in der Nacht mindestens 15 Seeleute ums Leben gekommen.

Die Armee spricht von einem Selbstmordanschlag.
Die Armee spricht von einem Selbstmordanschlag.
6 Meldungen im Zusammenhang
Zwei weitere srilankische Seeleute konnten verletzt aus dem Wasser gerettet werden. Ein Patrouillenboot der Marine sei vor Trincomalee versenkt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Colombo mit. Ein mit Sprengstoff beladenes Fischerboot habe das Schnellboot am frühen Morgen gerammt.

Der Anschlag ereignete sich nach den Angaben vor der srilankischen Hafenstadt Trincomalee, die etwa 260 Kilometer nördöstlich der Hauptstadt liegt.

Verdacht fällt auf LTTE

«Das Boot ist explodiert, und wir glauben, dass es sich um einen Selbstmordanschlag der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) handelt», sagte ein Sprecher des Ministeriums. In der Vergangenheit hätten die Unabhängigkeitskämpfer oft auf diese Art angegriffen.

Die LTTE äusserte sich zu dem Vorfall zunächst nicht. Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse beriet in Colombo mit ranghohen Militärs über die schlechter werdende Sicherheitslage. Ein ranghoher Regierungsmitarbeiter sagte nach dem Anschlag, es werde keine «reflexartige» Reaktion geben.

Waffenstillstand gefährdet

Aussenminister Mangala Samaraweera warnte in Washington, dass irgendwann ein Punkt erreicht werde, an dem die Öffentlichkeit zu Aktionen hingerissen werden könnte, welche die Regierung nicht mehr kontrollieren könne. US-Aussenministerin Condoleezza Rice hatte sich zuvor besorgt über den jüngsten Anstieg der Gewalt im Norden und Osten Sri Lankas geäussert.

Der Anschlag auf das Patrouillenboot war der schwerste Verlust des srilankischen Militärs seit dem Waffenstillstand von Februar 2002. In den Tamilengebieten war die Gewalt seit einiger Zeit wieder aufgeflammt. Im vergangenen Monat kamen mindestens 115 Menschen ums Leben.

Neuer Vermittlungsversuch

Die Rebellen kämpfen seit 1972 für einen unabhängigen Tamilenstaat im Nordwesten Sri Lankas. In dem Konflikt wurden mehr als 60 000 Menschen getötet. Im Februar 2002 wurde unter norwegischer Vermittlung ein Waffenstillstand ausgehandelt; seit mehr als zwei Jahren stecken die Friedensgespräche aber in einer Sackgasse. Ende Januar will die norwegische Regierung einen neuen Vermittlungsversuch unternehmen.

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Der norwegische General Tronde Furohovde mit Offizieren beider Seiten.
Colombo - Unbekannte haben auf die von Norwegen geführte Friedensmission in Sri Lanka einen Bombenanschlag verübt. mehr lesen
Die Rebellen kämpfen seit 1972 für einen unabhängigen Staat.
Colombo - Bei einer Grossfahndung ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
LTTE-Chef Velupillai Prabhakaran.
Colomobo - Die srilankische ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde ...
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen 
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses ... mehr lesen  
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 14°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 13°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 14°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Bern 13°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 15°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 14°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 16°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten