16 Monate Gefängnis für Vater von Roma-Familie

Der 38-jährige Mann hatte seine Ehefrau und seine Kinder mehrmals geschlagen. Der Angeklagte ist wegen Körperverletzungen, Nötigung und Tätlichkeiten schuldig gesprochen worden, wie das Bezirksgericht Horgen in einer Medienmitteilung schreibt. Die Gerichtsverhandlung fand vergangene Woche statt.

Beim schwerstwiegenden Vorwurf, der Gefährdung des Lebens, erfolgte ein Freispruch. Gemäss dem Gericht bestand keine unmittelbare Lebensgefahr, als der 38-jährige Mann seine Frau würgte. Dabei stützte sich das Gericht auf die Aussagen des Opfers sowie auf ein rechtsmedizinisches Gutachten.

Nachweisbar ist jedoch, dass der Angeklagte mehrmals gewalttätig gewesen war. Insbesondere am Abend des 9. November 2005 schlug der stark alkoholisierte Mann mit den Fäusten hemmungslos auf seine Frau ein. Auf Grund des Zeugnisverweigerungsrechts für Familienangehörige konnte die Anklage nicht alle Vorwürfe beweisen.

Gefahr für die Familie

Die Gefängnisstrafe von 16 Monaten hat das Bezirksgericht Horgen nicht aufgeschoben, weil das psychiatrische Gutachten keine gute Prognose zulässt. Das Gutachten geht davon aus, dass der 38-Jährige weiterhin eine Gefahr für seine Familie ist. Er will zu seiner Familie zurückkehren. Die Frau möchte sich aber scheiden lassen.

Der Fall der Roma-Familie aus Rüschlikon war im Zusammenhang mit einem sehr langen Asylverfahren und dem kriminellen Gebaren des Vaters und eines Teils der Kinder schweizweit bekannt geworden.

Im Januar entschied die Asylrekurskommission (ARK), dass der Vater und sein volljähriger Sohn, der ebenfalls wegen Gewalt in Haft sitzt, in den Kosovo rückgeschafft werden. Die Ehefrau, fünf Töchter und zwei Enkelkinder dürfen dagegen in der Schweiz bleiben.

(fest/sda)