Ankunft im vermeintlichen Paradies endet im Tod
18 tote Bootsflüchtlinge vor Lampedusa entdeckt
publiziert: Sonntag, 24. Aug 2014 / 10:53 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 24. Aug 2014 / 20:14 Uhr
Hunderte Flüchtlinge fanden beim Versuch, die EU über das Mittelmeer zu erreichen, am Ende nur den Tod.
Rom - Wieder ein Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: Während Tausende in den vergangenen Tagen gerettet wurden, kamen südlich der italienischen Insel Lampedusa 18 Migranten ums Leben. Sie starben in einem Schlauchboot, das auf dem Weg von Nordafrika nach Europa war.
Die Toten seien allesamt Männer, teilte die italienische Marine am Sonntag mit. Ausserdem soll es eine Reihe von Vermissten geben, wie Überlebende berichteten. 73 Menschen an Bord dieses Bootes konnten offenbar vom Marine-Schiff "Sirio" gerettet werden. Das Schlauchboot war, vermutlich wegen eines Motorschadens, den Wellen des Mittelmeeres ausgeliefert.
"Als unsere Helikopter das Boot überflogen, sank es bereits. Menschen waren im Wasser", berichtete "Sirio"-Kapitän Marco Bilardi dem Fernsehsender SkyTG24. "Wir haben ihnen Rettungsringe und Schwimmwesten zugeworfen." Für 18 Flüchtlinge sei die Hilfe aber zu spät gekommen.
3500 Bootsflüchtlinge in drei Tagen
Die 73 Geretteten wurden an Bord der "Sirio" gebracht, auf dem sich bereits 173 zuvor von einem anderen Boot gerettete Flüchtlinge befanden. Ein anderes Marineschiff nahm seinerseits am Sonntagmorgen südlich von Lampedusa 215 Flüchtlinge in Seenot auf, darunter 55 Frauen und 38 Kinder.
Insgesamt nahmen Marine, Küstenwache und Handelsschiffe am Wochenende erneut Tausende Bootsflüchtlinge auf, um sie nach Italien zu bringen. Seit Freitag waren es etwa 3500 Migranten.
Allein knapp 1400 Migranten, überwiegend aus Eritrea und Syrien, lieferte ein Marine-Schiff am Sonntag im Hafen von Reggio Calabria ab. Erste medizinische Untersuchungen ergaben, dass Dutzende der Flüchtlinge wegen Krätze behandelt werden müssen.
Innenminister fordert Europa zum Handeln auf
Italiens Innenminister Angelino Alfano forderte erneut, dass Europa angesichts der riesigen Flüchtlingszahlen handeln und die "Mare Nostrum" genannte Kontroll- und Rettungsoperation seines Landes bald übernehmen müsse. "Mare Nostrum" war am 18. Oktober 2013 nach mehreren Flüchtlingsdramen eingerichtet worden.
Einen "zweiten Jahrestag" (nach dem ersten jetzt im Oktober) dieser italienischen Operation werde es so nicht geben, sagte Alfano. Weit über 100'000 Ankömmlinge seit Januar überfordern Italien.
"Als unsere Helikopter das Boot überflogen, sank es bereits. Menschen waren im Wasser", berichtete "Sirio"-Kapitän Marco Bilardi dem Fernsehsender SkyTG24. "Wir haben ihnen Rettungsringe und Schwimmwesten zugeworfen." Für 18 Flüchtlinge sei die Hilfe aber zu spät gekommen.
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Die 73 Geretteten wurden an Bord der "Sirio" gebracht, auf dem sich bereits 173 zuvor von einem anderen Boot gerettete Flüchtlinge befanden. Ein anderes Marineschiff nahm seinerseits am Sonntagmorgen südlich von Lampedusa 215 Flüchtlinge in Seenot auf, darunter 55 Frauen und 38 Kinder.
Insgesamt nahmen Marine, Küstenwache und Handelsschiffe am Wochenende erneut Tausende Bootsflüchtlinge auf, um sie nach Italien zu bringen. Seit Freitag waren es etwa 3500 Migranten.
Allein knapp 1400 Migranten, überwiegend aus Eritrea und Syrien, lieferte ein Marine-Schiff am Sonntag im Hafen von Reggio Calabria ab. Erste medizinische Untersuchungen ergaben, dass Dutzende der Flüchtlinge wegen Krätze behandelt werden müssen.
Innenminister fordert Europa zum Handeln auf
Italiens Innenminister Angelino Alfano forderte erneut, dass Europa angesichts der riesigen Flüchtlingszahlen handeln und die "Mare Nostrum" genannte Kontroll- und Rettungsoperation seines Landes bald übernehmen müsse. "Mare Nostrum" war am 18. Oktober 2013 nach mehreren Flüchtlingsdramen eingerichtet worden.
Einen "zweiten Jahrestag" (nach dem ersten jetzt im Oktober) dieser italienischen Operation werde es so nicht geben, sagte Alfano. Weit über 100'000 Ankömmlinge seit Januar überfordern Italien.
(bert/sda)
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