Karel Novy, der erste Schweizer in einem EM-Final über 100 m Crawl seit 15 Jahren, musste sich in 50,18 mit Rang 8 begnügen. Der 22-jährige Romand verschlief einmal mehr den Start -- mit 0,9 hatte er die mit Abstand schwächste Reaktionszeit -- und auf den ersten 50 m schwamm er rund sechs Zehntel langsamer als im gestrigen Halbfinal.
Gold-Franzi
Franziska van Almsick gewann den ersten Einzel-Titel an internationalen Meisterschaften seit 1995, den dritten in Berlin nach zwei Goldmedaillen mit der Staffel. Den Grundstein zum Sieg legte die 24-jährige Deutsche auf der zweiten Bahnlänge; nach den ersten 50 m hatte sie nur im 6. Rang gelegen.
Hoogenband knapp am Weltrekord
Olympiasieger van den Hoogenband verpasste mit 47,86 seinen eigenen Weltrekord um nur gerade zwei Hundertstel. Der Holländer verwies den russischen "Zar" Alexander Popow, fünfmaliger Europameister über 100 m Crawl, auf Platz 2 und revanchierte sich damit für die Niederlage vor zwei Jahren in Helsinki.
Rigamonti etwas schwerfällig
Titelverteidigerin Flavia Rigamonti schaffte über 800 m Crawl mit 8:37,58 als Sechste den Einzug in den Final. Die 21-jährige Tessinerin sah zwar im Wasser etwas schwerfälig aus, dennoch gab sie sich für den Final vom Donnerstag zuversichtlich. Weniger gut liefs Chantal Strasser. Die EM-Zweite in Helsinki schied mit 8:43,03 als 13. aus.
Gilgen löschte ältesten Rekord
Gilgen löschte über 200 m Delfin den ältesten Schweizer Rekord der Männer aus. Der 25-jährige Basler unterbot mit 2:01,10 die von Théophile David am 26. August 1983 in Rom aufgestellte nationale Bestmarke um 1,42 Sekunden. In den Halbfinals blieb er mit 2:01,69 abermals unter der alten Bestleistung, kam aber nicht über den 16. und letzten Platz hinaus.
Lang mit neuer Bestzeit
Lang schwamm über 50 m Rücken mit 25,97 erstmals unter 26 Sekunden. Der 19-jährige Zürcher, der erstmals an kontinentalen Titelkämpfen im 50-m-Bassin teilnimmt, verbesserte seine eigene im März in Genf aufgestellte nationale Bestzeit um 43 Hundertstel. Am Nachmittag bestätigte er mit 26,14 die gute Form, verpasste jedoch als Zehnter den Finaleinzug. Mit der Zeit aus dem Vorlauf hätte er sich als Achter in einem Stechen für den Endlauf qualifizieren können.
Zwei Europarekorde
Gleich zwei Europarekorde gelangen dem Deutschen Thomas Rupprath über 50 m Rücken. Am Morgen unterbot er mit 25,20 die Bestmarke seines Landsmanns Stev Theloke um sechs Hundertstel; in den Halbfinals erzielte er sensationelle 25,00 und blieb um ein winzige Hundertstel über dem Weltrekord des Amerikaners Lenny Krayzelburg.
(ba/sda)