«Die Eltern sind bereit, die Sendung gemeinsam mit den Kindern anzuschauen», sagt Michael Gurt, Medienpädagoge am Institut für Medienpädagogik in München in einem Interview mit pressetext. Die Sendung sei durch ihre lange Tradition auch bei den Eltern bekannt. Deswegen werde sie als pädagogisch wertvoll betrachtet.

Was die Maus neben den Lachgeschichten an Sachfragen beantwortet, bestimmen die kleinen Zuschauer. Woche für Woche bekommt die Maus-Redaktion Briefe und E-Mails zugesendet. Wie baut man ein Flugzeug? Was macht Vitamin C in unserem Körper? Das Team der Maus erklärt die Dinge verständlich und unterhaltsam. Das Alter der Zielgruppe ist zwischen zwei und vier Jahren. «Das Besondere an der Sendung ist, dass sie mit den Figuren tatsächlich das Unterhaltungsbedürfnis der primären Zielgruppe anspricht», sagt Gurt.

Sach- und Lachgeschichten zum Erinnern

Ihren ersten Auftritt im Fernsehen hatte die Maus am Sonntag, 7. März 1971. Zum Auftakt ihres runden Geburtstagsjahres schaut die Maus erst zurück. Sie zeigt Lach- und Sachgeschichten aus den Jahren, als die Eltern von heute selbst noch Kinder waren. Die Form der Mediennutzung war damals eine andere. «Die Programmlandschaft hat sich in den letzten Jahren substanziell verändert, früher gab es weniger Sender und weniger Programmangebote für Kinder», sagt Gurt.

Heute bieten SuperRTL, Nick und Kika ausschliesslich Sendungen für Kinder an - das ist nicht mehr vergleichbar mit der Situation vor 40 Jahren. «Umso wichtiger ist es, in dem Programmdschungel die Kompetenz zu entwickeln, auszuwähle. Damit man von der Programmfülle nicht erschlagen wird», sagt Gurt.

Ab zehn, elf Jahren schauten die Kinder auch das Erwachsenenprogramm. Bei den Mädchen in dem Alter seien Soaps interessant. «Bei Reality Soaps sehe ich das Problem, dass Kinder nicht einschätzen können, was real ist und was nicht. Was vermittelt an Mensch- und Weltbilder vermittelt wird, ist oft nicht wünschenswert», sagt Gurt.

(dyn/pte)