Linke startet Mindestlohn-Initiative

4000 Franken für jeden

publiziert: Dienstag, 25. Jan 2011 / 10:13 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Jan 2011 / 18:50 Uhr
«Wer Vollzeit arbeitet, soll von diesem Lohn leben können.»
«Wer Vollzeit arbeitet, soll von diesem Lohn leben können.»

Bern - Wer Vollzeit arbeitet, soll von diesem Lohn leben können. Dieses Ziel möchten die Gewerkschaften und die SP mit einem gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde erreichen. Sie haben am Dienstag die Unterschriftensammlung für die Volksinitiative «Für den Schutz fairer Löhne» gestartet.

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Weiterführende Links zur Meldung:

Mindestlohn-Initiative
Die Mindestlohn-Initiative auf der Unia-Homepage.
unia.ch

Für die Initianten steht fest: In der Schweiz arbeitet fast jeder zehnte Arbeitnehmende zu einem viel zu tiefen Lohn. Betroffen sind laut Vania Alleva, Vizepräsidentin des Gewerkschaftsbundes (SGB), gegen 300'000 Frauen und über 100'000 Männer. Sie verdienen Monatslöhne um die 3000 Franken (63 Prozent des Medianlohns ihrer Branche).

Solche Tieflöhne seien eine Zumutung für die betroffenen Arbeitnehmenden und eine Belastung für die Allgemeinheit, sagte Alleva. Denn sie führen unter anderem zu einer Belastung der Sozialwerke.

Nicht nur GAV-Branchen sollen profitieren

Den Druck auf die Tieflöhne haben die Gewerkschaften nach eigener Ansicht in den letzten zehn Jahren nicht genügend eindämmen können. Zwar ist es ihnen gelungen, mit der Kampagne «Keine Löhne unter 3000 Franken» ab 1998 in Tieflohnbranchen eine positive Lohnentwicklung in Gang zu bringen.

Profitiert haben aber nur Branchen mit Gesamtarbeitsverträgen (GAV), etwa die Gastronomie und der Detailhandel. Von Mindestlöhnen profitieren sollen nun auch Arbeitnehmende aus Branchen, in denen es keinen GAV gibt.

«Dort, wo ein angemessener Schutz der Löhne durch einen GAV nicht möglich ist, soll ein gesetzlicher Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde nicht unterschritten werden dürfen», forderte SGB-Präsident Rudolf Rechsteiner.

Dies entspricht einem monatlichen Mindestlohn von 3800 Franken (bei einem 100-Prozent-Pensum von 40 Stunden pro Woche) respektive 4000 Franken (42-Stunden-Woche). Der Mindestlohn müsste regelmässig der Lohn- und Preisentwicklung angepasst werden, mindestens im gleichen Ausmass wie die AHV-Renten.

«Angst vor mehr Arbeitslosigkeit unbegründet»

Diese «wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch wichtige Weichenstellung» führt laut Daniel Lampart weder zu mehr Arbeitslosigkeit noch zu einem Anstieg der Preise.

«Gemäss heutigem Forschungsstand sind die Wirkungen von Mindestlöhnen auf die Arbeitslosigkeit weitgehend neutral», sagte Lampart und empfahl Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, der am Montag der Initiative negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt unterstellt hatte, sich wissenschaftlich «à jour» zu halten.

(dyn/sda)

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Die Sesselkleber mögen den Juso offenbar nicht gönnen, dass sie mehr verdienen können: http://bazonline.ch/schweiz/standard/Juso-fordern-Ruecktritt-von-Gross.... Ein NR-Mandat ist eben ein nicht unbedeutender Teil des Jahresgehalts, mit allen weiteren Vorteilen (GA usw.). Wer verzichtet schon freiwillig darauf? Etwa der Polit-Dinosaurier Gross, der gleichzeitig den Spesenritterrekord hält? Es ist auch verständlich, dass der in St-Ursanne lebende "Züricher" umstritten ist und dass die Jungen seinen Verzicht auf eine weitere Legislatur fordern. Aber eben, wovon soll er denn zukünftig leben? Die Wahl zum Europaratspräsidenten ist alles andere als gesichert.
Nur Deppen sind in einer Gewerkschaft zum xten
Ich war in einigen Gewerkschaften.

Fazit da werden Gesetze gemacht, wenn sie dann ein grosser Arbeitgeber nicht einhält, haben die Gewerkschaften angst.

Zum Teil kennen die Gewerkschaftsangestellten nicht einmal die Gesetze. Noch schlimmer sie wissen nicht mal wo nachschauen!

Die KMU's greifen sie gerne an. Das ist Medienwirksam.

Siehe Bauarbeiter.

Flankierende Massnahmen nützen einen Scheiss, solange gewisse Linke sagen:"Niemand ist illegal!"

Die Lohndrückerei beginnt am 1. Mai. Wie Paradox.
Zuwenig Personal?
Ok, man bezahlt also statt 3000 vielleicht jetzt zukünftig 4000, dafür entlässt man 1/3 der Belegschaft... und wer soll denn das bitte sehr bezahlen?
CHF 4000.-- viel zu wenig !
KMU können die CHF 4000.- nicht verkraften: Dann gehören sie eben nicht in die Schweiz. Sie bringe das falsche Produkt auf den Markt und sind dazu viel-fach nicht zeitgemäss organisiert. (zuviel Personal!) Eigentlich ist der erwähnte Lohn noch zu niedrig. Früher oder später müssen diese Leute noch von der Öffentlichkeit unterstützt werden. Aber die Gewerkschaften und die SP sehen nicht ein, dass die Wirtschaft nicht gezwungen ist, höhere Löhne zu zahlen. Wegen der Masseneinwanderung gibt es ein Überangebot an "billigem" Personal. So werden dann hier Waren hergestellt, die man anderswo eben billiger produzieren könnte. .
Falscher Ansatz
Mindestlöhne für Firmen festzulegen sind der falsche Ansatz. Braucht eine Familie mehr? Selbstverständlich. Kann ein KMU, das mit dem Ausland konkurrieren muss, dies bezahlen? Nein. Es würde eine komplette Überarbeitung der Sozial- und Steuerpolitik brauchen, um das Problem wirklich anzugehen und das wiederum wollen auch die Gewerkschaften oder die SP nicht wirklich... also wird es beim alten bleiben, weil die momentane Lösung besser als keine ist.
Working Poor
Das man mit weniger als 4000 Franken Monatslohn wohl kaum ohne Hilfe überleben kann in der Schweiz bestreitet wohl niemand.

Die einseitige Initiative der SP flickt das Problem aber nur am einen Ende.

Leider aber wollen die anderen Parteien dieses Problem nicht angehen um ja keine Kompromisse machen zu müssen.
Denn das oberste Gebot für jede Firma: Möglichst keine Lohnkosten und möglichst zuerst beim Personal abbauen wenn Gefahr im Anflug ist. Und Economiesuisse wird seine viel zu grosse Macht auf die Rechtsbürgerlichen spielen lassen um eine solche Initiative oder überhaupt nur der Anflug einer Diskussion über Mindestlöhne im Keim zu ersticken.
.
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