50 Schulklassen bald ohne Lehrer

publiziert: Donnerstag, 8. Jul 2010 / 16:32 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Jan 2011 / 12:34 Uhr
Im Kanton Zürich droht die Zusammenlegung von Schulklassen.
Im Kanton Zürich droht die Zusammenlegung von Schulklassen.

In den Kantonen Aargau und Zürich sind bis zum Beginn des Schuljahres noch jeweils rund 50 Lehrerstellen unbesetzt. Um dem akuten Lehrermangel zu begegnen, planen die Behörden zum Teil unkonventionelle Massnahmen.

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So will etwa der Kanton Aargau besonders auffällige Schüler, welche in der Regelklasse nicht mehr tragbar sind, in regionale Spezialschulen überweisen. Dort sollen sie auch eine therapeutische Unterstützung erhalten.

Ziel dabei ist, teure Heimeinweisungen zu verhindern. Ausserdem möchte man sozial erheblich belasteten Schulen Zusatzlektionen zur Verfügung stellen. Die Pläne sind momentan in der Vernehmlassung.

Solche Massnahmen würden schlussendlich wieder zur Attraktivität des Lehrerberufs beitragen, meinte Irène Richner, Leiterin Kommunikation des Aargauer Bildungsdepartementes.

Bis Anfang des Schuljahres sind im Kanton Aargau noch 57 Vollzeitstellen offen, darunter allerdings viele Teilzeitstellen, wie Irène Richner betont. Zum selben Zeitpunkt im Vorjahr waren es noch 27 Stellen. «Es ist dieses Jahr klar schwieriger geworden, aber es zeigt sich, dass dank Anstrengungen der Gemeinden die Stellen besetzt werden können», so Richner.

Klaffende Personallücke

Kritisch zeigt sich die Situation im Kanton Zürich. «Was uns auf dem Magen liegt, sind die knapp 50 offenen Klassenlehrer-Stellen», sagte Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamtes. Falls diese nicht besetzt werden können, müssen zwei Klassen mit einem Lehrer auskommen, es sei denn, man finde eine Stellvertretung.

Erfreulich wäre es, wenn die Vikare dann auch definitiv bleiben, meint Wendelspiess. Trotz Personalnot möchte man aber keine Leute ohne pädagogische Ausbildung einstellen. Zumindest bei Teilzeitpensen könne man auf Bewerber zurückgreifen, die selbst an der Pädagogischen Hochschule studieren.

Einzelne Zürcher Gemeinden haben auch Stelleninserate im benachbarten Ausland, in Süddeutschland und Vorarlberg, geschaltet, allerdings mit mässigem Erfolg, wie Wendelspiess erläutert. Unter den 12'000 Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zürich besitzen rund 100 Lehrpersonen ein ausländisches Patent, darunter sind auch einige Auslandschweizer.

Wie die klaffende Personallücke bis zum Schulbeginn im August gefüllt werden soll, darüber gab sich die Zürcher Bildungsdirektion bedeckt. Über kurzfristige Massnahmen werde man die Öffentlichkeit am Freitag oder Montag informieren, hiess es.

St. Gallen in komfortabler Lage

In einer vergleichsweise komfortablen Lage zeigt sich der Kanton St. Gallen. «Wir sehen keine Probleme», sagte der St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker. Von 4400 Vollzeitstellen sind im Moment zehn offen. Das heisst, dass 99,8 Prozent abgedeckt sind.

Bei den noch offenen Stellen handelt es sich fast ausschliesslich um Kleinpensen. Einen Mangel gebe es höchstens in naturwissenschaftlichen Fächern, aber niemals so stark wie in anderen Kantonen, so Kölliker.

Ein Grund dafür sieht Köliker in der breit gefächerten Lehrerausbildung seines Kantons, welche die Lehrer zu Allroundern ausbildet. Dadurch sei der Einsatz der Lehrpersonen flexibler als in anderen Kantonen. Die Schülerzahl im Kanton St. Gallen ist zudem eher rückläufig, während andere Kantone mit einem Zuwachs zu kämpfen haben.

(Harald Tappeiner/news.ch)

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Eben, genau...
Sag ich doch. Recht haben Sie, wiedermal.

Die SVP ist vor allem an Schulreformen kaum interessiert, bzw. blockiert so gut wie möglich alles was gut wäre im Bildungssystem. Siehe Harmos
Das hat nichts mit den Linken zu tun
Es ist ein abgriff der Gesellschaft quer durch. Auch die Bürgerlichern Eltern rennen wegen jedem Sch*** in die Schule
Hmmm....schau nach links und rechts....
es ist ein bisschen einfach dafür den Linken die Schuld zu geben.

Schauen Sie mal nach welche politischen Kräfte in den letzten Jahren jegliche Schulreformen mit allen Kräften torpedieren.
Ja das stimmt.......
Heute dürfen Schüler mehr als Lehrer.......verkehrte Welt die wir der Linken zu verdanken haben. Respekt gegenüber Lehrpersonnen ist heute kein Thema mehr.
Man soll den Lehrern
ruhig noch mehr verbieten betreffend Disziplin und Gehorsam, dann gibt es bald keine Freiwilligen mehr.

Wenn ein Lehrer heute einen Schüler nur schräg anschaut, gibts schon Zoff mit den Eltern.
Ausserdem können sich die Eltern viel zu sehr einmischen in alle Belange der Ausbildung.

So kann es nicht funktionieren.
.
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