52. Frankfurter Buchmesse eröffnet

publiziert: Dienstag, 17. Okt 2000 / 17:45 Uhr

Frankfurt/Main - Mit einem Plädoyer für eine baldige Einbeziehung Polens in die EU ist am Dienstag die 52. Frankfurter Buchmesse eröffnet worden. Polen ist das diesjährige Schwerpunktland.

Sowohl der deutsche Aussenminister Joschka Fischer als auch der Aussenminister Polens, Wladyslaw Bartoszewski, sprachen sich dafür aus, Polen schon vor dem angestrebten EU-Beitritt fest in den Einigungsprozess zwischen Ost- und Westeuropa einzubinden.

Die Buchmesse öffnet an diesem Mittwoch ihre Tore. Bis Montag werden zu dem weltgrössten Branchentreff rund 300 000 Besucher erwartet. Knapp 6900 Aussteller aus 107 Ländern präsentieren ihre Neuerscheinungen.

In seiner Eröffnungsansprache sagte Fischer, erst wenn Polen, Tschechien und die anderen östlichen Nachbarn Deutschlands EU- Vollmitglieder geworden seien, werde das Ungleichgewicht in Europa überwunden sein.

Der polnischen Literatur bescheinigte Fischer «Grossartiges». Es sei ihr «nicht nur gelungen, trotz staatlicher Zensur und Unterdrückung ihre grosse eigenständige Tradition am Leben zu erhalten».

Fischer rief die literarische Leistung von Günter Grass, Marion Gräfin Dönhoff und Karl Dedecius bei der Verständigung zwischen Polen und Deutschland in Erinnerung. Ausserdem würdigte Fischer die Verdienste der polnischen Bewegung Solidarnosc und von Autoren wie Andrzej Szczypiorski und Stanislaw Stomma.

Fischers Amtskollege Bartoszewski sagte, im deutsch-französisch- polnischen «Weimarer Dreieck» solle Polen «Co-Autor» und nicht allein der Empfänger der Ostpolitik sein.

Die Übereinkunft über die Wiedergutmachung für Zwangsarbeiter sei ein «wichtiger Schritt auf dem Weg zum Abschluss des Erbes des Zweiten Weltkrieges». Die «ehrenvolle Rolle Polens als Ehrengast auf der Internationalen Buchmesse ist ein wichtiger Schritt in dieser Politik der nachbarlichen Zukunftsgestaltung.»

Die Buchbranche startet mit Zuversicht und gestiegenen Wachstumserwartungen in die Frankfurter Buchmesse. «Die Stimmung in der Verlagswelt ist gut», erklärte Roland Ulmer, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Zur positiven Stimmung tragen nach Ulmers Einschätzung auch die elektronischen Neuerungen wie E-Books (elektronische Bücher), CD- ROMs und Online-Publikationen bei.

Der Verlegerverband der deutschsprachigen und rätoromanischen Schweiz VVDS zeigt an seinem Gemeinschaftsstand rund 2600 Titel aus 120 Verlagsprogrammen. Die Kulturstiftung Pro Helvetia, das Bundesamt für Kultur und die Buchbinderschule Centro del bel libro Ascona haben sich dem VVDS angeschlossen.

Mit (unter anderen) 37 Belletristikverlagen haben die Schweizer Einzelaussteller heuer einen neuen Tiefstand erreicht. Der VVDS zeigt dieses Jahr im Rahmen des Schwerpunktthemas eine Comic- Ausstellung.

F Wie jedes Jahr wird der renommierte, mit 25 000 Franken dotierte Friedenspreis des deutschen Buchhandels in Frankfurt verliehen. Mit der 63-jährigen Assia Djebar erhält ihn erstmals eine Afrikanerin. Djebars Werke sind auf Deutsch im Zürcher Unionsverlag erschienen.

(sda)

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