700 000 Menschen mit prekären Löhnen

publiziert: Dienstag, 20. Mrz 2007 / 16:44 Uhr

Bern - Die Gewerkschaft Unia kritisiert, dass trotz Rekord- Unternehmensergebnissen die Mehrheit der Arbeitnehmenden nicht vom Aufschwung profitiert. Rund 670 000 Menschen erhielten in der Schweiz Armutslöhne unter 3000 Franken oder prekäre Löhne unter 4000 Franken.

Gefordert wird die Erhöhung der Mindestlöhne in einigen GAVs, so auch im Gastgewerbe.
Gefordert wird die Erhöhung der Mindestlöhne in einigen GAVs, so auch im Gastgewerbe.
5 Meldungen im Zusammenhang
«Alle verfolgen gespannt das Spiel an der Spitze der Lohnpyramide. Ein ebenso grosser Skandal ist die Tieflohnsituation von hunderttausenden von Beschäftigten», stellte Andreas Rieger, Co-Präsident der Unia, vor den Medien in Bern fest. Der Aufschwung müsse genutzt werden, um die tiefsten Löhne zu erhöhen. Die letztjährige Lohnrunde werde nahtlos weitergeführt.

670 000 Menschen könnten in der Schweiz als «working poor» nur mit Hilfe der Fürsorge überleben, kritisiert die Gewerkschaft. Sie fordert daher die sofortige Aufhebung der Löhne unter 3000 Fr. und die schnelle Aufhebung der Löhne unter 3500 Franken.

Als weitere Massnahme sieht Rieger die Erhöhung der Mindestlöhne in einigen GAVs, so im Gast- und im Coiffure-Gewerbe. In den GAVs sollten ausserdem Mindestlöhne für Gelernte von mindestens 4000 Fr. festgelegt werden. Für Branchen, die keine GAV-Mindestlöhne haben, prüft die Gewerkschaft die Einführung eines subsidiären gesetzlichen Mindestlohnes.

Lohnschere öffnet sich weiter

Nach Ansicht der Gewerkschaft öffnet sich die Lohnschere immer weiter. Die Bezüge des Top-Managements seien 2006 erneut um 15 Prozent gestiegen, stellte Unia-Co-Präsident Renzo Ambrosetti fest. Die Lohndifferenz zwischen den untersten und den obersten Bezügen sei 2006 auf einen Wert von 67 zu 1 gestiegen.

Der Arbeitgeberverband sei klar gegen die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen, sagte Thomas Daum, Direktor des Arbeitgeberverbandes, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Es sei einseitig, nur von der Lohnseite zu reden, ohne zu fragen, ob die Branchen die Mindestlöhne auch zahlen könnten.

(smw/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der Bundesrat will das ... mehr lesen
Die Finanzierung der Arbeitslosenversicherung sei nicht gesichert, so Bundesrätin Doris Leuthard.
 
Die durchschnittlichen Löhne für gleiche Arbeit sind von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich. Doch bevor Sie jetzt gleich nach Zürich ... mehr lesen
Bellinzona - Im Kanton Tessin wird ... mehr lesen
Die Einführung eines Mindestlohnes könne zu generellen Lohnsenkungen führen.
Genf - Mehr als 40 Prozent der ... mehr lesen
Vor allem junge Frauen finden keine Stelle.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Aus der Reportage zum «Frauenhilfsdienst», Rekrutinnen nach einer Übung in Kloten, 1983.
Aus der Reportage zum «Frauenhilfsdienst», ...
Fotografie Vom 18. August 2023 bis 8. Oktober 2023  Eine Ausstellung im Stadtmuseum Aarau blickt auf die Arbeit der renommierten Fotojournalistin Sabine Wunderlin zurück. In den 40 Jahren ihrer Tätigkeit war sie Zeugin einer Umbruchszeit in der Schweiz. mehr lesen  
Vom 14.7.2023 - 22.10.2023 im Landesmuseum Zürich  Mit einer Ausstellung, die auf die Erfahrungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen blickt, taucht ... mehr lesen  
Gastarbeiter Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt die Schweiz fast die Hälfte der gesamten italienischen Auswanderung auf. Die Italienerinnen und Italiener arbeiten in Fabriken, bauen Strassen oder Staudämme und leisten einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben des Landes. Wartende Gastarbeiter auf dem Bahnhofareal. Brig / VS, 1956
Der britisch-kanadische Wissenschaftler Geoffrey Hinton gilt als einer der Pioniere der künstlichen Intelligenz (KI), ... mehr lesen  
Wohin führt uns in Zukunft die KI-Technologie?
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 13°C 26°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 14°C 27°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 11°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Bern 13°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 14°C 26°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Genf 15°C 26°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 16°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten