840 Millionen Menschen leiden weiltweit an Hunger

publiziert: Mittwoch, 15. Okt 2003 / 16:09 Uhr

Genf - Der Kampf gegen den weltweiten Hunger kommt nicht voran. Der UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, zog in Genf eine negative Bilanz. Alle sieben Sekunden sterbe ein Kind unter zehn Jahren an Hunger.

Alle vier Sekunden verliere eine Mensch das Augenlicht wegen Mangel an Vitamin A, sagte Ziegler anlässlich des Welternährungstages. Die Zahl der Menschen, die Hunger litten, habe von 815 Millionen 2001 auf 840 Millionen 2002 zugenommen.

Die Situation verschlechtere sich, obwohl die Produktivität zunehme. Nach Angaben der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft könnte unser Planet heute 12 Milliarden Menschen ernähren.

Frauen und Mädchen würden bezüglich des Zugangs zu Nahrung auf allen Kontinenten diskriminiert, betonte der UNO-Sonderberichterstatter. Nach Schätzungen litten doppelt so viele Frauen wie Männer an Unterernährung. Und doppelt so viele Mädchen wie Knaben stürben infolge von Unterernährung.

Fortschritte sah Ziegler einzig auf der Ebene des Bewusstseins. Man verstehe zunehmend, dass die Gesundheit der Frauen für die ganze Gesellschaft von Bedeutung sei. Denn Frauen, die an Unterernährung litten, würden schwache Kinder gebären.

Ziegler unterstrich die Bedeutung des Zugangs zu Land und zu Einkommen für Frauen. Weltweit hätten 30 Prozent der ländlichen Haushalte Frauen als Familienvorstand. Frauen machten aber nur 2 Prozent der Landbesitzer aus.

(bsk/sda)

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