Abbas ruft Israel zum Frieden auf

Am Geburtsort von Christus nahm Abbas an der traditionellen Mitternachtsmesse teil. Die Palästinenser hielten sich nach seinen Worten weiter an den Friedensprozess. Wir wollen heute eine Botschaft an alle Welt senden, dass wir Frieden verlangen. Wenn die andere Seite (Israel) zum Frieden bereit ist, sind wir zum Frieden bereit. Dieser müsse aber auf internationaler Legitimität beruhen.

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, betete bei der Messe für den Fall der von Israel um Bethlehem und andere Palästinenserstädte errichteten Sperranlagen. Auch müsse der Hass aus den Herzen der Menschen verschwinden, mahnte der Geistliche.

1000 Menschen besuchten die Prozession

Sabbah dankte Abbas und dem palästinensischen Übergangspräsidenten Rauhi Fattuh für ihr Kommen. Dies zeuge von ihrem Respekt für die Christen, die zusammen mit den Palästinenser lebten. Abbas und Rauhi müssten nach dem Tod von Palästinenserpräsident Jassir Arafat ihr Volk zu Gerechtigkeit und Frieden führen. Zugleich müssten sie für Ordnung und Rechtsstaatlichkeit sorgen.

Abbas besuchte als erster palästinensischer Politiker seit 2000 die Weihnachtsfeierlichkeiten in der Stadt im Westjordanland. Auch der im November gestorbene Arafat hatte regelmässig die Mitternachtsmesse in der Geburtskirche besucht.

Im Zuge des Palästinenseraufstandes hatten ihm aber die israelischen Behörden in den vergangenen Jahren eine Anreise verweigert. Der lateinische Patriarch von Jerusalem hatte am Nachmittag seine traditionelle Weihnachtsprozession von Jerusalem nach Bethlehem unternommen. An der Prozession nahmen rund tausend Menschen teil.

(rp/sda)