Abrechnung unter Teenagern

Zwei albanische Brüder im Alter von 16 und 17 Jahren haben die Tat gestanden. Nach den ersten Erkenntnissen der Ermittler handelte es sich offenbar um eine Abrechnung unter Drogendealern. Der Venezolaner schuldete den beiden Albanern eine bescheidene Geldsumme, wie die Tessiner Justizbehörden an einer Medienkonferenz in Bellinzona bekannt gaben.

Die beiden Brüder lockten das Opfer deshalb am Abend des 3. April unter einem Vorwand in die Wohnung ihrer Eltern nach Cresciano bei Bellinzona. Dort kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf die beiden Albaner rund ein Dutzend Mal mit einem Messer auf den Venezolaner einstachen.

Leiche per Zufall entdeckt

Mit dem Auto der Eltern, die für mehrere Tage abwesend waren, brachten die beiden Teenager den in eine Decke eingewickelten Leichnam in eine Mülldeponie oberhalb von Claro. Anschliessend fuhren sie zur Wohnung des Opfers, wo sie einige Ecstasy-Pillen entwendeten.

Die Leiche des Venezolaners wurde erst am 25. April per Zufall von einem Jogger entdeckt. Nachforschungen im Umfeld des Ermordeten führten die Ermittler rasch zu den beiden Albanern, die am vergangenen Samstagmorgen von einer 12-köpfigen Spezialeinheit verhaftet wurden.

Geständnis abgelegt

Das Ergebnis von DNA-Analysen sowie Blutspuren im Kofferraum des Autos überführten sie der Tat. Die beiden mutmasslichen Täter haben bereits ein Geständnis abgelegt.

Der ermordete Venezolaner hielt sich seit 2001 im Tessin auf, zuerst bei seiner Mutter. Wegen familiären Problemen stand er unter Amtsvormundschaft und lebte in einem Hotelzimmer in Giubiasco. Seit Anfang April wurde er dort vermisst.

(rp/sda)