Abschied von Werner von Aesch in Schlieren

publiziert: Mittwoch, 7. Jan 2009 / 17:50 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 7. Jan 2009 / 19:25 Uhr

Schlieren - Rund 300 Personen haben am Nachmittag in Schlieren ZH Abschied von Werner von Aesch genommen. Der Mitgründer des «Cabaret Rotstift» war in der Nacht auf den 29. Dezember 2008 den Folgen eines Schlaganfalls erlegen.

Kabarettist und Lehrer Werner von Aesch.
Kabarettist und Lehrer Werner von Aesch.
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Werner von Aesch wünschte eigentlich einen Abschied im engsten Familienkreis, wie sein Sohn Martin am Mittwoch in Schlieren vor den Trauergästen sagte. «Aber wenn ihr doch etwas macht, dann bitte nicht in einer Kirche», habe der Vater weiter gesagt.

So fand die Abschiedsfeier im «Salmen»-Saal in Schlieren statt - ein wichtiger Ort für von Aesch. Hier entstanden etliche Produktionen des Kinderchors «Schlieremer Chind», den von Aesch 1957 gegründet hatte und der schnell berühmt wurde.

Knapp 20 der ersten «Schlieremer Chind» - mittlerweile kurz vor der Pensionierung - sangen am Mittwochnachmittag «Grüess Gott Bäseli» - das Lieblingslied von Aeschs.

Lachender Abschied gewünscht

Unter den 300 Trauergästen waren auch weitere zahlreiche ehemalige Schülerinnen und Schüler, schliesslich hatte von Aesch 38 Jahre in Schlieren unterrichtet. Sie würdigten ihren Lehrer als «wunderbaren Menschen», der es verstanden habe, jeden Schüler am richtigen Ort zu packen. Er sei eher ein strenger Lehrer gewesen, sagte eine ehemalige Schülerin.

Erzählt wurden aber auch Anekdoten, die bei den Trauergästen ein Lachen hervorriefen - dies ganz im Sinne von Werner von Aesch. An seiner Abschiedsfeier soll gelacht und getrunken werden, habe er gewünscht, so sein Sohn.

Botschafter für Schlieren

Der «Salmen»-Saal war aber auch für die zweite Leidenschaft von Aeschs wichtig - dem «Cabaret Rotstift», das er 1954 mit Berufskollegen gegründet hatte. Hier fanden zahlreiche Aufführungen statt, und hier fiel 2002 der letzte Vorhang für das «Rotstift». Die beiden «Rotstift»-Mitglieder der letzten Formation, Jürg Randegger und Heinz Lüthi, würdigten das Wirken des 81-jährigen Kabarettisten. Das «Cabaret Rotstift» sei ein Kleeblatt mit drei sehr unterschiedlichen Blättern gewesen. Werner habe immer dafür gesorgt, dass niemand zu kurz komme.

Für den Schlieremer Stadtpräsidenten Peter Voser war der Lehrer und Kabarettist ein «ausgezeichneter Boschafter» für die Zürcher Vorortsgemeinde. Schlieren habe von seiner Ausstrahlung profitiert, dank von Aesch habe die Stadt ein Gesicht bekommen. Umrahmt wurde die Gedenkfeier von alter Jazzmusik, genau wie von Aesch es gewünscht hatte.

(von Regula Sieber/sda)

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