Abstimmungsniederlage: Glaube an Blocher schwindet

publiziert: Mittwoch, 30. Jul 2008 / 08:57 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 30. Jul 2008 / 10:45 Uhr

Bern - Die SVP hat bei der letzten Volksabstimmung über die Einbürgerungs- und die «Maulkorb»-Inititiative sowie den Krankenversicherungsartikel nur ihre eigene Anhängerschaft mobilisieren können. Und die Überzeugungskraft Blochers hat gelitten.

Alt SVP-Bundesrat Christoph Blocher überzeugt nicht mehr im gleichen Umfang.
Alt SVP-Bundesrat Christoph Blocher überzeugt nicht mehr im gleichen Umfang.
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Dies zeigt die Vox-Analyse der Eidg. Abstimmung vom 1. Juni, bei der alle drei Vorlagen mit Nein-Mehrheiten von 64,75 respektive 69 Prozent abgelehnt worden waren. Von den grossen Parteien hatte nur die SVP dreimal die Ja-Parole ausgegeben.

Ihr gelang es zwar, die eigene Anhängerschaft von ihrem Standpunkt zu überzeugen: 88 respektive 72 Prozent der SVP-Sympathisanten sagten Ja zu den Volksinitiativen «für demokratische Einbürgerungen» und «Volkssouveränität statt Behördenpropaganda».

Den Verfassungsartikel «für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung» befürworteten 60 Prozent.

Je weiter politisch rechts eine Person stand, desto eher stimmte sie allen drei Vorlagen zu. Über ihre Parteigrenze hinaus vermochte die SVP bei diesem Urnengang aber kaum zu überzeugen. Die Anhängerschaft von SP, CVP und FDP verwarf alle drei Vorlagen haushoch.

Abnehmende Glaubwürdigkeit

Je höher die Glaubwürdigkeit von alt SVP-Bundesrat Christoph Blocher eingestuft wurde, desto stärker war laut der Vox-Analyse die Tendenz, die drei Vorlagen anzunehmen. Und diese Glaubwürdigkeit hat offenbar in den Augen der Schweizer Bevölkerung abgenommen.

Stuften bei der Abstimmung über das Asylgesetz im September 2006 nur 27 Prozent der Befragten Blochers Glaubwürdigkeit als sehr gering ein, so waren es beim jüngsten Urnengang 43 Prozent. «Dies lässt den Schluss zu, dass Christoph Blochers Überzeugungskraft ausserhalb seines Lagers leicht abgenommen hat», heisst es in der Vox-Analyse.

Für die jüngste Vox-Analyse hat das Forschungsinstitut gfs.bern 1006 stimmberechtigte Personen befragt. Die Daten wurden vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Genf ausgewertet.

(bert/sda)

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Vieles ist nicht gut
Und etwas überlegen tue ich auch manchmal. Aber was hat das mit Blocher zu tun? Der bediente doch sein Klientel jährlich mit Milliarden und dafür muss er ja irgendwo sparen, um den Leuten ein grosses X für ein U vor zumachen. Haben Sie das auch schon mal in Ihre Überlegungen mit einbezogen? Und die Millionen, die er den entlassen Beamten seines Stabes nachschoss? Auch daran schon gedacht. Und weshalb bekam der Rorschacher ein doppeltes Gehalt, wo's doch gar nicht nötig gewesen wäre? Ganz abgesehen, was uns der abgelehnte EWR schon gekostet hat. Nein, so ganz gedankenlos schreibe ich nicht, mein Lieber Bismark
Wohl Reflex?
Magnus schreibt immer gerne negativ über Blocher. Ich frage mich nur, ob er auch etwas überlegt, wenn er schreibt!? Findet es Magnus vielleicht gut, dass wir zum Beispiel fast 300 Millionen an Rumänien und an das korrupte Bulgarien bezahlen sollen, wo doch selbst die EU einen Zahlungsstop verfügt hat??? Darum ein guter Rat an Magnus: Zuerst überlegen, dann schreiben!
Das wäre ja
zeitlich nicht zu schaffen, wenn man jeden, den man für unfähig hält, auch noch hassen sollte!
warum die Warnung?
- ich bin völlig gesund
- ich schlafe ruhig
- mein Gehirn ist schön kühl
- meine Intelligenztests sind sehr gut
Intelligenz?
Es kann wohl kaum von Hass geredet werden, wenn die Leute einsehen, dass es der Blocher einfach nicht konnte und sein grosskotziges Gerede nur Schaumschlägerei gewesen ist.
Es wirft eher ein gewisses Licht auf jene, die sich einfach nicht vorstellen können, dass man ein Grossmaul ganz einfach ohne irgendwelche Emotionen ein Grossmaul nennt!
Kein Hass
Ihre Warnung finde ich nun doch etwas übertrieben. Ich hasse Blocher nicht, denn er ist im Umgang übrigens sehr nett - jedenfalls so lange du ihm nicht widersprichst oder dich neutral verhälst. Und meine Power benötige ich für schlauere Aktivitäten, als dafür, Blocher zu hassen. Er lässt mich halt nur nicht kühl, und weil ich es gewohnt bin, alles zu hinterfragen, mache ich mir Gedanken zu ihm.
Schreiben Sie aus Erfahrung ?
Offenbar haben Sie entsprechende Erfahrungen gemacht. Jedenfalls lässt das Geschreibsel dies vermuten.
Warnung an alle Blocherhasser
Das zu starke hassen von Blocher kann Ihre Gesundheit nachhaltig gefährden.
Es lässt einem des Nachts unruhig Schlafen.
Es erhitzt das Gehirn mehr als lange Natel-Benutzung.
Es ist auch erwiesen dass es das letzte bisschen Intelligenz vernichten kann.
Hoffentlich bleibt es so
Ich hoffe, dass diese Tendenz weiterhin steigt und Blocher, Maurer und deren Toggenburger Jünger nicht langfristig noch mehr anrichten können, das der Schweiz so schadet, wie es bisher war. Wäre ja wirklich schön, wenn das Volk es nun doch endlich merken würde, dass alles nur Schaumschlägerei und Aufstachelung gegen irgendwelche imaginäre Feinde war.

Es ist ja wirklich peinlich, wie schlecht Blocher verlieren kann und wie lange er "böckelt", obwohl er selber Schuld an seiner Abwahl ist, weil er sich nie in das Bundesrats- und Bundesversammlungsteam einfügen wollte. Peinlich sind auch Beispiele wie jenes der EMS-Chemie, wo Blocher drohte, dass seine Tochter nun halt wohl weniger Freude an Investitionen habe, was die ganze Region spüren werde. Und alles nur, weil die Bündner SVP nicht nach seiner Pfeife tanzen und eine grossartige, demokratisch gewählte und ausgewiesene SVP-Bundesrätin treu auch weiterhin unterstützen wollte.

Hoffentlich bleibt die Tendenz, dass nicht mehr alles nach Blochers Vorgabe laufen kann. Das wäre doch mal ein Anfang für eine bessere Zukunft in der Schweizer Politik. Schön, dass so eine wundervolle Meldung auch gleich als Bundesfeiergeschenk daher kommt!
Parallelen
Fast erinnert mich die Entwicklung der SVP um Blocher an den Geschichtsunterricht: da hörten wir von herausragenden Stammesführern (z.Bsp. Karl der Grosse, Attila), die ein Geschlecht grossmachten und zur Blüte brachten. Schon unter den eigenen Nachkommen entbrannten Machtkämpfe, die das Vermächtnis der Väter schwächten. Erst die darauffolgende Generation hatte dann wieder den Biss, an die Tradition anzuknüpfen oder was Neus aufzubauen. Aehnliches kann man häufig auch bei Familien beobachten (wie die FIAT-Agnellis in Turin): Daddy baut was auf, die Kinder profitieren nur davon, die Enkel emanzipieren sich und schaffen den Absprung.
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