Volk lehnt Legalisierung ab

Abtreibung bleibt in Liechtenstein illegal

publiziert: Sonntag, 18. Sep 2011 / 15:04 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 18. Sep 2011 / 16:32 Uhr
Liechtensteins Stimmberechtigte lehnten die Volksinitiative «Hilfe statt Strafe» ab.
Liechtensteins Stimmberechtigte lehnten die Volksinitiative «Hilfe statt Strafe» ab.

Vaduz - Der Schwangerschaftsabbruch steht in Liechtenstein nach wie vor unter Strafe. Die Gesetzesinitiative zur Einführung einer Fristenregelung wurde mit 52,3 Prozent Nein-Stimmen vom Stimmvolk knapp verworfen. Das Stimmvolk folgte somit Erbprinz Alois.

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Die von der Arbeitsgruppe Schwangerschaftskonflikte vors Volk gebrachte Gesetzesinitiative «Hilfe statt Strafe» wurde von 5760 Bürgerinnen und Bürgern abgelehnt und von 5246 Personen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 61 Prozent, was für liechtensteinische Verhältnisse niedrig ist.

In acht der elf liechtensteinischen Gemeinden wurde die Initiative abgelehnt. In den Gemeinden Vaduz, Schaan und Triesen stimmte eine Mehrheit dafür. Am meisten Befürworter waren mit 54,1 Prozent in der einwohnerstärksten Gemeinde Schaan zu verzeichnen.

Die Initianten verfolgten das Ziel, Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen bei vorausgehender Pflichtberatung zu legalisieren. Dafür sollte das Strafgesetzbuch entsprechend abgeändert werden.

Ein Schwangerschaftsabbruch wird im Fürstentum mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft, selbst wenn der Eingriff im Ausland durchgeführt wurde. Zu einer Verurteilung ist es aber seit Jahren nicht mehr gekommen.

Erbprinz Alois: Thema nicht vom Tisch

Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, der sich im Vorfeld der Abstimmung gegen die Initiative ausgesprochen hatte, zeigte sich zufrieden mit dem Abstimmungsergebnis. Allerdings könne das Thema Schwangerschaftsabbruch nun keineswegs von der politischen Agenda genommen werden.

Der Thronfolger will umgehend mit dem Landtag und der Regierung Gespräche aufnehmen, um möglichst rasch Reformen zu realisieren, «die wirkliche Hilfe bieten».

«Scheinheilige Mogelpackung»

Die Regierungsparteien hatten im Vorfeld der Abstimmung angekündigt, einen Alternativvorschlag ins Parlament einzubringen, falls die Initiative abgelehnt werde. Dieser Vorschlag sieht vor, dass Schwangerschaftsabbrüche zwar verboten bleiben sollen, aber nicht mehr bestraft werden, wenn der Eingriff im Ausland erfolgt.

(bert/sda)

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Diktatur
Liechtenstein ist eine Diktatur!

Mich wundert es nicht, dass nur 60% an der Abstimmung teilgenommen haben. Ich bin auch nicht davon überrascht, dass die Initiative abgelehnt wurde. Es gibt in diesem Land sehr viele Oppurtunisten die anders denken als wie sie schlussendlich abstimmen.

Vielgehörter Satz:"Die machen sowieso was sie wollen!"

Dieser Menschenschlag hat Angst! Wie ist es sonst zu erklären, dass sie sich seinerzeit von Hans-Adam II. anlügen liessen was den EWR anbelangt. Wir können beim EWR sein und dennoch den Zollvertrag einhalten. Der Mann hat dem Wahlvolk versprochen, dass die Steuern von Exporten gesenkt werden. Das liechtensteinische Wahlvolk ist unmündig!

MIDAS hat einmal geschrieben A****kriecher. Er wusste damals noch nicht was ich für eine Nationalität habe. Ich denke seit langer Zeit, dass meine Landsleute A****kriecher sind oder vornehmer ausgedrückt Oppurtunisten.

A.r.s.c.h. so jetzt habe ich es geschrieben. Mensch dieses zensurieren ist einer Demokratie auch unwürdig.

Cicero hat seinerzeit gesagt;"Mir ist egal, wenn mich die Oberen belächeln, Hauptsache das gewöhnliche Volk versteht mich!" Na dann bekommt so eine Schlaftablette wie der Leuenberger Moritz noch den Cicero Preis..........

Im römischen Senat ging es ab und an unter die Gürtelinie. Dies hat ja erst die SVP eingeführt......

Also vielleicht in der moderen CH. Dann hinkt halt die moderne CH 2050 Jahre hinter dem Rest der Welt her.
Sehe ich gar nicht so...
Ein "Fürst" ist nicht per se etwas Schlechtes. Die Liechtensteiner hätten es in der Hand, "ihren" Fürsten loszuwerden, wenn sie das denn wollten. Wollen sie aber nicht... die leben ganz gut mit ihm.

Und ich würde jede Wette eingehen, hätte der Fürst für die andere Seite entschieden, wäre das für Sie kein Skandal.

Und mit Bananenrepublik hat das Ganze überhaupt gerade gar nichts zu tun, ob einem das nun passt oder nicht. Im Gegenteil, das Ländle ist viel berechenbarer - gerade dank des Fürsten.
Bananenrepublik
Egal, ob man nun für oder gegen die Fristenlösung ist. Es ist ein Skandal, dass ein "Fürst" im 21. Jahrhundert mit einem Veto droht und eine Abstimmung somit nichtig erklären könnte. Ohne diese Drohung wäre das Anliegen vom Volk mit grosser Wahrscheinlichkeit angenommen worden.
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