«Ach, schon wieder Huonder?»

Samuel Langhorne Clemens - den meisten Leuten besser bekannt unter dem Pseudonym Mark Twain - hat einmal geäussert, dass ihn gerade nicht jene Stellen der Bibel störten und verstörten, die er nicht so ganz verstehe, sondern es seien im Gegenteil gerade diejenigen Stellen, die er nur zu gut verstehe.
Bischof Vitus Huonder machte also wieder von sich reden. In einem Hirtenbrief wies er seine Schäfchen und Mithirten darauf hin, dass geschiedene Menschen, welche wieder verheiratet wurden, gefälligst von den Sakramenten auszuschliessen seien. Die übliche Empörung blieb denn auch nicht aus, es brach ein grosses Heulen und Zähneklappern aus. In der Tagesschau liess sich ein Priester vernehmen, dass er sich für seine Kirche schämen würde. Ja, er würde sich sogar für sich selber schämen, weil er dieser Kirche immer noch angehören wolle. Die Dekanatsversammlung Nidwalden hat gar einstimmig entschieden, dass man den bischöflichen Hirtenbrief nicht verlesen kann. Der Abt des Klosters Engelberg wiederum bezeichnete die Äusserungen als «unklug». Selbst ein Kollege aus der Bischofskonferenz, der Bischof von Lugano, Pier Giacomo Grampa, stellte sich gegen Huonder.
Es war die Rede von einer Ohrfeige für die Ratsuchenden und die Seelsorger, es wurde gesprochen über Barmherzigkeit und über die Bedürfnisse der Betroffenen. In Huonder mag es dann vielleicht in etwa so gefragt haben: «Wo kommen wir denn da hin? Bedürfnisse der Mitglieder? Meinungen der Kirchensteuerzahler? Vorstellungen von Menschenrechten der Gläubigen? Was sind denn das für seltsame Forderungen und Ideen? Haben die etwa das Gefühl, wir seien reformiert, oder was?» Ob das nun haargenau so durch seinen Kopf ging, entzieht sich freilich meiner Kenntnis. In einem Interview in der SonntagsZeitung vom 11. März 2012 jedenfalls liess er verlauten: «Man muss leider in Kauf nehmen, wenn es zu Austritten kommt. Denn nochmals: Ich vertrete einfach die Lehre der Kirche. Ich kann nicht anders.» (War da nicht auch in Wittenberg mal einer, der nicht anders konnte?) Und weiter: «Wenn [die Kirche] gesellschaftlichen Trends nachlaufen würde, wäre sie nicht mehr römisch katholisch, sondern nur noch relativ katholisch.»
Genau das sind halt tatsächlich viele der lauwarmen Traditions- und Trägheitskatholiken: Relativ katholisch. Sie denken, man könnte per «Wir sind Kirche»-Bewegung von unten den Zwangszölibat abschaffen. Sie denken, man könne ein Recht auf Mitsprache in der römisch-katholischen Kirche ausüben. Sie denken oder glauben, dass es Reform und Anpassung in dieser Kirche geben könne.
Schon Karlheinz Deschner hat es ja gewusst: «Aufklärung ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.» Und das ist auch hier so: Den meisten lauwarmen Katholiken ist es unangenehm, wenn sie daran erinnert werden, was denn «römisch-katholisch» im Kern bedeutet. Es ist ihnen ein Ballast, daran erinnert zu werden, wie aufrichtiger, konsequenter Katholizismus denn aussieht. Aber dieses ungute Gefühl geht meist schnell vorüber, man verdrängt im Nu und redet sich erfolgreich ein, dass nicht alles so schlimm ist. Das mag ja zum Beispiel bezüglich des Verbots, Verhütungsmittel zu verwenden, in der Schweiz auch wirklich angebracht sein. Es hält sich ja so gut wie niemand daran. Dort aber, wo die Menschen noch auf den Papst zu hören gewillt sind, dort wo diese lebensfeindliche Doktrin Schaden anrichtet, wo sie unermessliches Leid verursacht und Menschenleben zerstört, dort ist diese Ideologie noch fähig, so zerstörerisch zu wirken, wie sie es in der Schweiz nicht mehr vermag.
Anscheinend geht es vielen Gläubigen in Bezug auf die Kirche tatsächlich etwa so, wie es Mark Twain mit der Bibel ging: Geradezu ungläubig reiben sie sich die Augen, wenn sie lesen, was denn da eigentlich genau in den Vereinsstatuten steht. Wenn sie daran erinnert werden, was ein echter Katholik zu glauben hat und wie er sich gefälligst zu verhalten hat. Die römisch-katholische Kirche sorgt in der Schweiz also immer wieder für Unverständnis, und zwar gerade dann, wenn zu viele Leute für einen Moment lang verstehen, wofür diese Kirche denn wirklich steht und einsteht. Es wird dann vielen Leuten mulmig zumute, wenn sie erkennen, dass man beispielsweise die Passagen mit «vor Gott schwören» oder «bis dass der Tod euch scheidet» anscheinend doch ernst zu nehmen hätte. Mir wiederum passiert meistens etwas anderes: Ich bin ziemlich erstaunt darüber, dass so viele Leute immer noch erstaunt sind, wenn einem hohen katholischen Amtsinhaber solche Klarheiten aus dem Mund fallen oder aus der Feder fliessen. Meine Reaktion auf solche Ehrlichkeiten und Aufrichtigkeiten ist zuverlässig: «Nanu? Schon wieder?»
Es wäre zu begrüssen, wenn möglichst viele aus der Erkenntnis der lebensfeindlichen und realitätsfernen Einstellung der konsequenten, der richtigen Katholiken die Konsequenzen ziehen würden. Die Äusserungen von Huonder gering zu reden und zu rationalisieren, ist nicht wirklich die angemessene Reaktion.
Das Angebot der Freidenker und anderer Humanisten steht: Mögen möglichst viele Leute ihre ganz eigene Menschwerdung durchführen. Mögen möglichst viele Personen von Katholiken zu säkularen Menschen werden und somit überkommene Vorschriften und Dogmen hinter sich lassen. Möge eine möglichst grosse Zahl frei leben und denken und menschlich handeln, statt - wie Bischof Huonder - katholisch. Und es wird für alle sicherlich noch viele Gelegenheiten geben, immer wieder zu fragen: «Ach, schon wieder?» Ganz egal, ob man jetzt Teil dieser Kirche ist oder nicht.
(Valentin Abgottspon/news.ch)
Beten statt heiraten?
Aus Sicht der katholischen Kirche ist klar: wer sich scheiden lässt, nicht enthaltsam lebt und wieder heiratet, hat kein Anrecht mehr auf die Sakramente. Keine Beichte, keine Kommunion – so steht es im Katechismus Nr. 1665. Der neue harte Kurs wird vom Churer Bischof Vitus Huonder angeführt. Er legt den Geschiedenen wärmstens ans Herz, einen Gebetskreis im Allgäu aufzusuchen – die Rundschau war vor Ort.
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=1933a4a1-50a5-4d73-bd9e-bf90148b...
Die etwas über 9 Minuten lohnen sich meiner Meinung nach.
Huonder als «Non-Valeur»?
Diese Botschaft verkünden die Freidenker ab dem 19. März eine Woche lang auf den eBoards der Zürcher Bahnhöfe - s. http://www.youtube.com/watch?v=R2nNvVbDpa4.
(Im Bahnhof Chur hat leider keine eBoards.)

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